Mittwoch, 31. Dezember 2008

Statt einer Vorschau

Erich Kästner: Kasperle besucht Berlin

1. Szene
Silvesternacht 1931. Wolkenfetzen ziehen über den Himmel. Die Sterne zwinkern nervös mit den Augen. Der Sturm heult. Es regnet Punsch.
Am Tiergarten steht ein Polizist. Er hat den Kopf erhoben und läßt sich den Punsch in den vor Staunen offenen Mund regnen.

Kasperle (fällt, wie aus den Wolken, vor dem Beamten nieder und sagt): Entschuldigung, ich komm vom Mond.
Polizist: Wie ist es da oben?
Kasperle: Unbewohnt!
Polizist: Was wollen Sie hier? Mir ist das nicht klar.
Kasperle: Bitte, wo komm ich zum Goethe-Jahr?
Polizist (zieht sein amtliches Auskunftsbuch, blättert und sucht unter G)
Kasperle: Sie glauben kaum, wie gespannt ich bin.
Polizist: Folgen Sie mir. Ich bringe Sie hin.
(Die beiden setzen sich in Bewegung. Der Sturm heult noch immer.)
Kasperle (zeigt auf das Reichstagsgebäude): Können Sie mir sagen, Herr Polizist,
was das hier für ein Gebäude ist?
Polizist: Ich bin noch nicht lange in diesem Revier.
Soviel ich hörte, ist das hier
die Aula der Deutschen, also ein Saal,
in dem an hohen Feiertagen
Minister kernige Sprüche aufsagen.
Früher einmal, früher einmal,
da tagte, ich weiß nicht, wie man das nennt,
in diesem Hause das Pa...Parla...
(An dieser Dialogstelle erhebt sich der Sturm, von der vierten Notverordnung befeuert, zu einer derartigen Lautstärke, daß die - möglicherweise politischen - Bemerkungen überhört werden. Der Polizist wird schließlich wieder vernehmlich:)
Weil man das Gelände kaum noch braucht,
ist ein beachtlicher Plan aufgetaucht:
Man hat erwogen, sich umzustellen!
Man teilt das Haus in kleine Parzellen.
Es wird ein Wohnblock für Junggesellen.
Kasperle: Recht interessant, ganz offenbar!
Doch bitte, wo komm ich zum Goethe-Jahr?

2. Szene
Der Sturm heult noch immer. Kasperle und der Polizist kämpfen mühsam gegen den Punschregen an. Plötzlich finden sie die Straße von einer Volksmenge gesperrt. Die Leute stehen dicht gedrängt vor einem Haus, in dessen Fenstern ehrwürdige Männer lehnen. Diese Männer tragen Zylinderhüte und halten Preislisten in den Händen.

Kasperle: Was ist denn das für ein seltsames Haus?
Und wozu blicken die Männer heraus?
Polizist: Das sind die amtlichen Wirtschaftsräte.
Sie berichten von ihrer neusten Enquête.
Chor der Wirtschaftskenner:
Wir senken die Löhne, wir senken die Preise,
und möglichst beides gleicherweise.
Immer reden, und niemals denken.
Vielleicht sinkt die Not, wenn wir alles senken.
Ein Mann aus der Menge: Wenn alles sinkt, wachsen nur die Schulden!
Chor der Wirtschaftskenner: Ruhe da unten! Ihr müßt euch gedulden.
Wir senken die Preise. Wir senken die Löhne.
Eine Frau aus der Menge: Und wer zahlt die Schulden?
Chor der Wirtschaftskenner: Die Söhne! Die Söhne!
Junger Mann aus der Menge: Wir sollen hungern für eure Fehler?
Ihr ökonomischen Märchenerzähler!
Ihr...
(An dieser Stelle erhebt sich der Sturm, von der vierten Notverordnung befeuert, zu einer derartigen Lautstärke, daß die - möglicherweise politischen - Bemerkungen nicht zu hören sind. Erst dem Chor der Wirtschaftskenner gelingt es, den Sturm zu übertönen.)
Chor der Wirtschaftskenner: Wir senken sogar den Warenumlauf.
Im neuen Jahre ist alles glatt.
Wir senken und hören nicht früher auf,
bis der Wirtschaftskörper Senkfüße hat.
Das geht so weiter. Es hat erst begonnen.
Ja, tief gesenkt, ist halb gewonnen!
Kasperle (hält sich die Ohren zu, er durchbricht die Menge und schreit):
Und so etwas halten die Leute für wahr?
B
itte, wo komm ich zum Goethe-Jahr?
Polizist hat Mühe, ihm zu folgen.

3. Szene
Der Sturm hält an. Kasperle rennt in ein Gebäude hinein, um zu verschnaufen. Der Polizist folgt ihm. Sie stehen in einem großen, überfüllten Saal.

Polizist: Das, was Sie suchen, hier finden Sie's nicht!
Kasperle: Wo sind wir denn hier?
Polizist: Im Landgericht.
Kasperle: Wer sind die Leute auf jenen Bänken?
Polizist: Die Angeklagten. Das läßt sich doch denken!
Kasperle: Das sind ja aber beinahe hundert!
Polizist: Man muß schon vom Mond sein,
wenn einen das wundert.
Chor der Angeklagten: Wir haben nicht das geringste verbrochen.
Wir haben bestochen und wurden bestochen.
Hoher Gerichtshof! Meine Herren!
Wie kommt man dazu, uns einzusperren?
Die Rechtsanwälte: Der Staatsanwalt findet dergleichen betrüblich.
Wie kommt er dazu? Das ist doch ortsüblich!
Er weiß auch, von wem die Projekte stammten.
Die Angeklagten: Nicht wir fingen an, sondern die Be...
Der Vorsitzende: (klingelt,
von der vierten Notverordnung befeuert, an dieser Stelle so mächtig, daß die - möglicherweise politischen - Bemerkungen nicht zu hören sind. Das Läuten läßt erst nach, als der Staatsamwalt spricht.)
Der Staatsanwalt: Herr Präsident! Meine Herren Richter!
Wir sind das Volk der Denker und Dichter,
Und deshalb haben wir die Pflicht...
Die Angeklagten (erheben sich und konjugieren):
Ich besteche, du bestichst, er besticht,
Ein jeder Mensch hat seine Schwächen.
Wir bestechen, ihr bestecht, sie bestechen.
(Unter den rauschenden Klängen eines Disharmoniums singen sie das Imperfektum und das Futurum.)
Polizist: Da sehn Sie mal, wie es ist und wie' s war.
Kasperle (ergriffen):
Bitte, wo komm ich zum Goethe-Jahr?

4. Szene
Auf der Straße wird den beiden der Weg durch ein vorbeimarschierendes Armeekorps versperrt. Diesem folgt, auf einen geräderten Panzerkreuzer, ein Marinekorps. Der Sturm heult wie s.o.

Kasperle: Geht's in den Krieg? Und wer gegen wen?
Polizist: Sie sollten ein bißchen genauer hinsehn.
Was hier vorbeizieht, sehen Sie,
ist unsere deutsche Film - Industrie.
An Hand ihrer Marine und ihres Heers
verfilmt sie die Wonnen des Militärs.
Chor der Soldaten: Soldatenleben,
ei, das heißt lustig sein.
Wir sind und wir bleiben
ein Militärverein.
Chor der Matrosen: Das ist das Leben der Matrosen.
Wir fahren zur See
im Filmatelier.
Wir haben lange blaue Hosen,
aber leider keine Filmidee.
(Auf der Kommandobrücke des Panzerkreuzers steht ein dicker Industrie - Kapitän und erteilt seine Befehle. Die Produktionsleiter tragen Oberstenuniform. Die Autoren bekleiden den Rang von überzähligen Gefreiten. Der Sturm heult im Marschtakt.)
Kasperle: Was soll denn der bunte Aufzug bedeuten?
Gefällt das wirklich so vielen Leuten?
Polizist: Die Einwohner Deutschlands schwärmen enorm
für Ruck und Zuck und Uniform.
Man kann wohl sagen: Der Korporal
ist Deutschlands männliches Ideal.
Kasperle: Ist das Ihr Ernst? Na hören Sie mal.
Polizist (will antworten, wird aber vom Sturm, den die vierte Notverordnung befeuert, übertönt, so
daß die - möglicherweise politischen - Bemerkungen nicht zu hören sind. Statt dessen wird aus den Wolken eine posaunenartige Stimme laut):
Darüber darf nicht gesprochen werden!
Maul halten! Und Friede auf Erden!
Polizist (hält sich den Mund zu. Der Sturm läßt nach.)
Kasperle (mustert entsetzt die vorüberziehenden Filmregimenter und Filmflottillen):
Das ist ja gräßlich, Herr Kommissar!
Ich suche doch aber das Goethe-Jahr...

5. Szene
Es regnet Punsch. Der Sturm heult. In der Ferne verklingt Marschmusik. Der Polizist zeigt auf ein Haus:
Da steht's ja endlich! Da sind wir schon!
Kasperle: (liest ein Schild): Sitzung der Goethe-Jahr - Kommission.
(Sie treten ein. Der Saal ist von Professoren, Rundfunkintendanten und Theaterdirektoren überfüllt. Alle rufen durcheinander.)
1. Professor: Das Thema, das man behandeln muß,
heißt: Goethes Beziehung zum Reißverschluß.
2. Professor: Mein Vortrag, gestützt auf das Goethe - Archiv,
lautet: Goethe und der Infinitiv.
1. Theaterdirektor: Wir werden keine Zeit verlieren
und Goethes Haushaltsbücher dramatisieren.
Ein Rundfunkintendant: Wir hätten gern den "Götz" gewagt.
Doch die Rundfunkzensur hat es untersagt.
Nun senden wir also nach sämtlichen Orten
eine Auswahl aus Buchmanns "Geflügelten Worten".
2. Theaterdirektor: Wir werden gar nichts von Goethe bringen.
Man kann doch schließlich den "Faust" nicht singen!
Zwei Theaterdirektoren (anscheinend Brüder, im Chor):
Wir bringen in unserm beliebten Haus
den "Alternden Goethe" als Singspiel heraus,
mit Christiane und Frau von Stein.
Er liebt sie zu dritt. Er liebt sie zu zwein.
Im zweiten Akt tritt dann Schiller ein.
Er ist verkleidet, wird Goethes Diener,
doch Goethe erkennt ihn im dritten Akt.
Text und Musik schreiben uns acht Wiener.
Und Fräulein von Levetzow tanzt halbnackt.
Nur so, mit Tanzen und Witzen und Singen
kann man den Goethe dem Volk nahebringen.
Die Mehrheit der Anwesenden: So muß man's machen. So ist es richtig.
Der Goethe ist tot. Das Geschäft ist wichtig.
Die zwei Brüder: Bei unserem Aufgebot an Sängern
ist eins von vorneherein klar:
Wir werden die Aufführungszeit verlängern,
bis ins übernächste Jahr.
Ein Außenseiter (wird wütend und schreit):
500 Professoren sitzen hier, knapp
und schlecht gerechnet, ihr Goethe-Jahr ab.
Es hat keinen Sinn, Herrn Goethe zu preisen.
Man muß ihn verstehn und das täglich beweisen.
Und alle, die draußen prügeln und töten,
haben keinen Anspruch auf Goethen.
Sie sollten ihn endlich auch einmal lesen!
Der Mann ist ein Europäer gewesen!
Für euren verbohrten Standpunkt ist
Goethe ein deutscher Kulturbolschewist!
Gebt das doch endlich offen zu!
Alles andere ist bloßes...
(An dieser Stelle schreien,
von der vierten Notverordnung befeuert, die meisten Anwesenden wild durcheinander, so daß die - möglicherweise politische - Fortsetzung der Aussprache ungehört bleibt.)
Mehrere Anwesende: Wer ist denn der Bursche überhaupt?
Derartige Reden sind nicht erlaubt.
(Von draußen dringen herzhafte Studenten in den Saal und machen den jungen Mann dem Erdboden gleich)
Kasperle (fragt einen der Eindringlinge): Hochzuverehrender Herr Student!
Halten Sie das für ein Argument?
Student: Er ist zertreten, die giftige Kröte.
Es lebe das Prügeln! Es lebe Goethe!
Ein Theaterdirektor: Und eröffne ich bald eine Goethe - Bar.
Kasperle: Was ist das alles?
Polizist: Das Goethe-Jahr!

6.Szene
Der Sturm heult. Die Kirchenglocken läuten das Neue Jahr ein. Auf der Straße stehen und aus den Fenstern schauen Leute. Sie haben Gläser, brüllen "Prost Neujahr!" und sind relativ gehobener Stimmung.

Kasperle (reicht dem Polizisten die Hand zum Abschied):
Mein lieber uniformierter Vergil!
Was Sie mir zeigten, war wenig und viel.
Das Goethe-Jahr war nicht dabei.
Polizist: Wem sagen Sie das!
Kasperle: Der Polizei.
Der Anblick hat sich trotz allem gelohnt.
Nun fahr ich wieder hinauf auf den Mond.
Er hat einen Vorzug: er ist nicht bewohnt.
(Er geht in tiefe Kniebeuge, springt hoch und entschwebt allmählich.)
Polizist (nimmt den Helm ab und winkt gerührt)
Kasperle (winkt bergab und singt folgendes Lied):
Es scheint, als sei hierzulande
Vernunft eine Art von Schande.
Soll denn der Mensch, als sei das ein Glück,
marschmarsch! auf die alten Bäume zurück?
Das Leben wird niemals wieder, wie's war.
Es werde besser! Prosit Neujahr!
Hebt euer Glas mit Punsch!
Hört meinen Neujahrswunsch:
Ihr solltet euch lieber schützen und stützen,
statt daß ihr einander stoßt und erbost.
Prosit heißt deutsch: Es möge nützen!
Also: Prost!
(Er steigt immer höher und singt die zweite Strophe):
Ihr wart nur selten vernünftig.
Vielleicht versucht ihr's künftig?
Nehmt doch endlich den Kopf in die Hand!
Noch keiner kam mit dem Kopf durch die Wand.
Soll denn das Leben bleiben, wie's war?
Es werde besser! Prosit Neujahr!
Hebt euer Glas mit Punsch!
Hört meinen Neujahrswunsch:
Ihr solltet euch lieber schützen und stützen,
statt daß ihr einander stoßt und erbost.
Prosit heißt deutsch: Es möge nützen!
Also: Prost!


Entnommen dem Buch "Erich Kästner: Interview mit dem Weihnachtsmann - Kindergeschichten für Erwachsene", Sanssouci im Carl Hanser Verlag, München 2005
Erstmals erschienen am 1.1. 1932 im Berliner Tagblatt

Eine Anmerkung sei mir erlaubt: Wer hier die Gegenwart wiedererkennt, in einem Werk aus dem Jahre 1932, der wird vermutlich genau so wie ich nicht gerade große Erwartungen an die nahe Zukunft haben. Dennoch, in dem oben erwähnten Sinne: Prost Neujahr!

Sonntag, 28. Dezember 2008

Die neuen Glaubensboten

Es ziehen seltsame Propheten durchs Land. Sie kommen in Anzug und Krawatte zu den Menschen, um ihnen ihre frohe Botschaft zu verkünden. Fest in ihrem heiligen Glauben an Profit und Geld bieten sie ahnungslosen Menschen an, ihre heiligen Ersparnisse zu mehren und sie vor der Leibhaftigen Bestie mit tausend Leibern, die sie nur erschaudernd 'Finanzamt' oder 'Staat' nennen, zu erretten. Natürlich vollkommen uneigennützig und risikolos.
Sie schwärmen von ihren Heiligen und dem erleuchteten Oberhaupt ihres Glaubens, heiße er nun AWD, MLP, DVAG oder sonstwie. Und sie wissen gar scharöckliche Geschichten von den Ungläubigen zu erzählen, die ihnen die Tür wiesen. Schlimme Dinge sollen ihrer harren: Altersarmut, hohe Steuern, Verschwinden ihrer Habe. Und vielen die da sitzen, schwirrt der Kopf ob der Visionen, und willig geben sie sich den Worten der Prediger hin.
Doch ist dies, wie diese Tage zeigen, nur Lüge und eitles Geschwätz. Von ihren heiligen Bauten stürzten viele ein, und ihre Heilsversprechen haben erwiesenermaßen gar viele in das Höllenfeuer gebracht, das sie zu meiden suchten. Doch diese Propheten wissen gar schnell das Wort zu drehen und suchen jetzt, da das Ende droht, noch mehr Schafe in ihre Herde zu zerren, da diese die Geschehnisse sehen und erzittern.
Denn es ist nicht ihre Absicht, irgendwen zu erretten. Die Jungen unter ihnen wissen dieses nicht, denn ihre Älteren haben ihren Geist vergiftet mit den Schrecken, die sie nun verbreiten. Ihr Ziel ist es, möglichst viel von dem, was der Mensch als sein Kostbarstes betrachtet, an sich zu bringen oder es anderen zu übergeben, in der Hoffnung, auch ein paar Brosamen zu ergattern.
Denn dies ist die Art ihrer Herren, ihre Untergebenen nur von kleinen Teilen dessen zu ernähren, was sie bringen. So sie jedoch nicht soviel bringen wie gefordert, erhalten sie nichts; und dann möge sich der Herr oder die Bestie Staat ihrer erbarmen. Sie werden gedrängt, neue Gläubige zu missionieren, und zwar derer zehn für jeden Bekehrten, die dieser zu nennen hat.
Doch ist dies noch nicht das Geringste, denn man verlangt auch von ihnen, neue Prediger zu finden, die ihr im Grunde unheiliges Geschäft fortsetzen. Und auch ich, liebe Brüder, sah einst so ein Ereignis, das sie 'Information' nennen. Ich will euch nun von der Perfidie dieser Seelenfänger berichten, auf daß ihr gewarnt seid ob der Gefahr, die in diesen Dingen lauert.
Denn also gehen sie vor: Die Prediger laden Bekehrte, die sie für geeignet erachten, zu einer besonderen Messe in einer ihrer Kirchen ein. Dort wird diesen zunächst gezeigt, daß in der Gegend, in der man lebt, gar wenige Gläubige leben, und gibt ihnen den Gedanken ein, daß diese Gegenden zu bekehren sind. Denn also ist ihr erklärtes Ziel, daß jeder Mensch einen ihrer Prediger über sich habe, und sie lieben es nicht, wenn man daran Zweifel äußert.
Man erklärt ihnen dann den Hohepriester und seine Lehren in den Farben glühendster Inbrunst. Doch wehe dem, der es bereits hier wagt, zu zweifeln, oder Dinge sagt, die nicht zum allerhöchsten Lobpreise dienen. Er wird der Lächerlichkeit anheim gegeben oder ignoriert, um seine Selbstachtung und seinen eigenständigen Geist zu zermalmen.
Dann erzählt ein Eingeweihter davon, wie er einst ein Sünder war, bis ihm der Glaube nahegebracht wurde. Er breitet aus, wie er durch Strenggläubigkeit, Eifer und Hingabe Wohltat über Wohltat erhielt, um ihnen anschließend das Paradies zu zeigen, das der Lohn für die Mühen der Gläubigen ist. Er predigt davon, wie man den Menschen das Heil bringen soll und versucht sie soweit zu bringen, in sein Hosianna einzustimmen. Auch hier erfährt der Zweifelnde den Unwillen der Prediger, die versuchen, ihn bloßzustellen.
Sodann erhält man einen Zettel, auf dem man durch das Wort Ja oder Nein seinen Willen zum Beitritt oder seine Ablehnung kundtun soll. Doch ist die Zeit zu bedenken nur so lang, um Ja schreiben zu können. Wer Nein schreibt, braucht meist länger und wird also erneut in ein schlechtes Licht gerückt.
So versuchen sie, ihren Glauben zu verbreiten. Und um dies zu tun, ist ihnen jedes Mittel recht. Dafür verbünden sie sich auch mit dem, dem sie als den Leibhaftigen bezeichnen - dem Staat.
Ja, Brüder - sie stehen im Bunde mit ihrem Satan. Zum Beispiel hat der Hohepriester der Sekte AWD, ein Mensch namens Carsten Maschmeyer, einem mittelmäßig begabten Menschen namens Gerhard Schröder mit seiner Macht und seinem zusammengerafftem Gelde zum Wahlgewinn in Niedersachsen. Damit ward diesem Schröder der Weg zum höchsten Staatsamte, der Kanzlerschaft, geebnet. Und dieser erwies seinem Hohepriester Dankbarkeit, indem er ihm und anderen den Weg in die Geldbeutel der Deutschen ebnete.
Dazu rekrutierte er zwei Männer - einen der weisen 5 Märchenkönige mit Namen Rürup und
einen namens Riester. Diesen gab er den Auftrag, die Altersvorsorge des 'bösen Staates' zu vernichten, auf daß die Menschen ihr Geld den neuen Propheten anvertrauen mögen. Kein Wort jedoch durfte davon gesprochen werden, daß dieses Geld nur den Propheten zugute kommen sollte. Schlimme Dinge sollten denen geschehen, die diese Wahrheit enthüllten...
Nichtsdestotrotz wagten es einige tapfere Seelen, die Wahrheit zu enthüllen. Doch die Hohepriester setzten ihren Einfluß ein, auf daß diese Enthüller in der Öffentlichkeit verlacht und ignoriert werden sollten. Bisher hatten sie auch Erfolg. Doch wie lange noch?
Wie lange wird es dauern, bis sich einer erhebt und seinen Protest an die Tür seines Finanzdienstleisters nagelt?

Freitag, 19. Dezember 2008

Mal wieder was Musikalisches

Nachdem ich schon länger keine Hörtipps mehr gegeben habe, möchte ich heute mal gleich zwei Scheiben empfehlen.
Fangen wir an mit

Bathory - Hammerheart

Wer auf leicht konsumierbare Mucke steht, die man auf der Pest der Musikwelt, dem I-Pod so nebenher konsumieren kann, der kann diese Scheibe gleich vergessen. Wer sich hingegen mit dem Gedanken an sechs Hymnen in etwa einer halben Stunde anfreunden kann, ein Vergnügen an Details hat und sich von den letzten Manowar-Ergüssen kräftig in den Arsch getreten fühlt, der wird diese Scheibe lieben. Trotz hartnäckigem Leugnen seitens Quorthon klingt dieses Album nämlich heute mehr nach den ehemaligen Kings of Metal als diese selbst - auch wenn der Chef nicht singen kann wie Eric Adams und die Drums aus der Konserve kommen (was andererseits auch bei Manowar nix unübliches ist...zu hören auf 'Fighting the World'). Alles was Joey DeMaio nicht mehr draufhat - hier findet man es: Tonnenweise Epik, sinnvoll eingesetzte Keyboards und jede Menge wahrer Metal. Schade, daß der Schöpfer dieses Meisterwerks nicht mehr unter den Lebenden weilt...

Und wo ich schon bei wahrem Metal bin, hier der zweite Tip:

Dark Angel - Darkness Descends

Es wird unter Metalheads allgemein behauptet, Slayer hätten mit 'Reign In Blood' die extremste Metalscheibe überhaupt aufgenommen. Falls man eine Platte mit drei Songs so nennen kann...denn alles zwischen Opener und Rausschmeißer rauscht irgendwie in einem Tempo und ohne erkennbare Akzente an einem vorbei. Da haben sogar Slayer selbst Besseres verbrochen (ich sag nur 'Seasons In The Abyss'...)
Der wahre Kenner allerdings, der das Extremste sucht, greift besser zum Zweitling der legendären Dark Angel. Hier gibt es alles, was die wenig später erschienene Slayer-Scheiblette ausmacht, in viel besserem Format: ein durchdrehender Frontmann, der sich fast ins Koma kreischt, Gitarrenriffs in Überschallgeschwindigkeit und eine Rhythmussektion, die die Wände zum Wackeln bringt. Dazu kommt, dank des Texters und Monsterdrummers Gene Hoglan, Texte ohne Serienkiller, Nazigrößen und 2.Weltkrieg, die Araya, King und Hanneman so gerne und distanzlos schreiben. Und selbst die Produktion auf "Darkness Descends" putzt Slayers Hochglanzmucke mühelos weg. Undergroundig, aber sauber. Hier klingt das Schlagzeug noch echt, nicht so getriggert wie bei.Rick Rubin. Daß der besser beim HipHop geblieben wäre, hat er ja bei der soundtechnisch total verhunzten letzten Metallica bewiesen. Wo man beim Aufdrehen bei Slayer nichts als berstende Scheiben zu befürchten hat, sorgen Dark Angel dafür, daß man um die Stabilität des ganzen Baus fürchten muss.
Mit den Nachfolgern bewiesen DA übrigens auch ihre instrumentaltechnische Überlegenheit, aber das ist ein Thema für einen anderen Tag.
Also seht zu, ob ihr die Scheibe kriegt (ich hab sogar ein Originalvinyl - ätsch!), zieht sie euch rein und freut euch über euren überlegenen Geschmack!

Mittwoch, 26. November 2008

Willkommen in der Zeit des Götzendienstes

Ja, es ist wieder soweit. Die sogenannte "Weihnachtszeit" wird wieder mal dazu verwendet, den Menschen ihr Geld, ihre Zeit und ihre Nerven zu rauben. Da werden Götzenbilder wie der von Coca-Cola erfundene Weihnachtsmann, das ebenso erfundene Christkind und diverse Figuren des geldfressenden Pädophilie - und Sodomie - Fanclubs Rom e.V., auch bekannt als katholische Kirche, bemüht, um die Leute anzuregen, sich mit Glühwein, Weihnachtsplätzchen und so weiter die Dröhnung zu verpassen (kein Witz: Viele Gewürze haben tatsächlich drogenähnliche Wirkung, Muskat beispielsweise enthält nicht unbeträchtliche Mengen eines Halluzinogens, das von den Hippies als LSD - Ersatz verwendet wurde). Die Kinder sollen mit jeder Menge Plastikmüll made in China zugeschüttet werden; und damit die Eltern das kapieren, werden die Kids im Babysitter-Ersatz Fernsehen permanent mit Reklame bombardiert. Gefeiert wird vor allem eine Sagengestalt: der Bastard einer gailäischen Jüdin, einer von der Art, die seine selbsternannten geistigen Nachkommen später als Ketzer bezeichnet haben, ein jüdischer Sektierer, Lebens-, Menschen- und Staatsfeind, der predigte, das Heil liege im Leben nach dem Tode und nur dort! Einer, der heutzutage wie diese Hollywood-Klischeepropheten rumrennen würde: unrasiert, langhaarig, unbekleidet bis auf ein riesiges Sandwichplakat mit den Worten "THE END IS NEAR/DAS ENDE IST NAH". Und dessen angebliche Geburtsszene in den Krippen so schön idyllisch dargestellt ist - keine Tierscheiße auf dem Boden, mehr Platz als in manchen Fünf-Sterne-Hotelzimmer, eine Krippe voll Stroh - und das mitten in der Wüste! Saubere, weiße Windeln für das Kind und noble Klamotten der Eltern im damaligen Haute-Couture-Stil, obwohl die Herrschaften gemeinhin als zu arm für ein Zimmer in einer x-beliebigen Absteige galten. Kurzum, Verlogenheit, wo man hinsieht.

Das Einzige, was zu Weihnachten gefeiert wird, ist der allmächtige Gott Mammon, nenne man ihn nun Euro, Dollar oder sonstwie. Also, warum mal nicht realistisch feiern? Schmeißt die Jesusfiguren aus den Krippen und legt ein paar Bündel Geldscheine rein! (Ihr könnt gern die aus dem Familien - Monopoly oder dem Kaufmannsladen der Kinder nehmen - ist ja alles nur symbolisch) Statt Maria, Josef und den Hirten nimmt man einfach ein paar Puppen von Herren wie Ackermann, den Albrecht-Brüdern, den Mitgliedern des Quandt - Klans und was hierzulande sonst noch an Gesichtern des Großkapitals vorhanden ist. (einfach aus Zeitungen die Gesichter ausschneiden und auf die Krippenfiguren kleben) Ochsen, Esel und Schafe lassen sich prima durch Menschenpuppen ersetzen, auf die man die Gesichter von Hartz IV -Empfängern und Eltern beim Geschenkekaufen mit der eigenen Brut klebt. Und die heiligen drei Märchenonkels und Astrologen, die irrtümlicherweise als Könige bezeichnet werden? Tja, die Figuren, die in Astro-TV und ähnlichen Abzockvereinen rumhängen, passen hier nicht. Wie wärs mit Steinbrück, Clement und Professor Un-Sinn? Die suchen den Inhalt der Krippe ja auch als Messias und erzählen uns das Blaue vom Himmel über das Heilige Geld.
Und den Weihnachtsstern ersetzen wir durch eine ausgewählte Leuchtreklame. Mercedesstern, Toys'R'Us - Logo - was beliebt, ist auch erlaubt.
Dazu die Skyline von Bankfurt am Main als Hintergrund - und schon haben wir die Quintessenz von Weihnachten in einer realitätsnahen Darstellung!

In diesem Sinne: Schöne Bescherung euch allen!

Dienstag, 7. Oktober 2008

Wer Augen hat zu sehen, der sperre sie verdammt noch mal auf!

Leute, die Lage ist ernst. Gestern haben die Marionetten von Wirtschaft und Millitär, auch bekannt als Bundeskabinett, ihre Pläne zur Errichtung des Vierten Reichs bekanntgemacht. Und die eifrigen Beteuerungen dieser Figuren, daß unsere "Guthaben" sicher seien, lassen Schlimmes vermuten.
Nein, wir steuern Vollrohr in die Katastrophe. Aber was sollen wir dagegen tun?

Die menschliche Natur verfällt hier in zwei Alternativen: Wegrennen oder Zuschlagen. Beide haben ihren Grund in einem bestimmten Gemütszustand: Panik. Nackter Angst. Und genau darauf spekulieren diese Verbrecher. Sie wollen uns "Normalsterbliche" so verängstigen, daß wir irgendwas Dummes anstellen. Dann fühlen sie sich berechtigt, uns niederzumachen.

Wollt ihr den Verbrechern in den Regierungen diese Freude wirklich gönnen?

Nein, es ist Zeit für Gegenmaßnahmen. Aber nicht für die wirklich befriedigenden, die in anderen Blogs diskutiert werden. Die Verantwortlichen zu teeren und zu federn, wäre eine Freude - aber was hilft das? (Und wo kriegen wir die erforderlichen Materialien in ausreichender Menge her?)
Nein, hier müssen andere Wege her. Und zwar:
1. Erkennt den Feind! Alle Hetze gegen Rechte, Linke und ähnliche Gestalten haben nur einen Zweck: Feindschaft unter den Menschen zu stiften. Die wahren Übeltäter kennen wir im Grunde alle - es sind diejenigen, die uns regieren, ihre reichen Freunde und ihre obersten Handlanger. Der Feind ist kein böser Moslem mit Bombengürtel oder die prügelnde Glatze mit der 88 auf der Bomberjacke - es sind diejenigen,deren einziger Zweck es ist, andere Menschen zu beherrschen. Und solange wir willigen Sklaven uns untereinander zerfleischen, freuen sich die Halter. Wir haben nur dann eine Chance, wenn wir die Trenngräben zuschütten!
2. Sagt es ihnen ins Gesicht! Macht diesen Figuren klar, daß ihr das Spiel durchschaut habt und daß ihr nicht mehr mitspielt. Boykottiert die sogenannten Wahlen - sie sind ihren Namen nicht wert, oder seht ihr irgendwo eine echte Alternative? Und Religionen sind auch nicht besser - die spekulieren nur auf eurer Elend, um sich eure Loyalität durch ein paar billige Worte zu erschleichen. Erinnert euch daran, worauf ihre Macht gebaut ist: auf Angst, ihre eigene Aufgeblasenheit und diese wertlosen Papierfetzen, die sie so kultisch unter dem Namen "Geld" verehren. Mehr ist es nicht. Die einzige Macht, die sie haben, ist die, die wir ihnen lassen!
3. Keine Panik! Sobald die Hetzer bemerken, daß die Herde ihnen auf die Schliche kommt, werden es unweigerlich sie sein, die es mit der Angst zu tun bekommen. Dann werden sie versuchen, allen denen, die ihnen im Weg stehen, die Hölle heiß zu machen. Sie werden ihre Agenten schicken, um Unfrieden zu stiften, sie werden die lautesten Protestierer auf die eine oder andere Weise mundtot machen wollen. Kurzum, sie wollen ihre Angst auf uns Sklaven übertragen, um die Kontrolle zurückzubekommen.

Man will verhindern, daß ihr euer Eigentum in Sicherheit bringt. Dazu machen sie euch Angst mit einer drohenden Hyperinflation. Kümmert euch nicht drum - holt euch an Geld, was ihr könnt, und tauscht es gegen brauchbare Waren - Dosenfutter, Tabak und Alkohol (Suchtis zahlen gerne auch mal etwas mehr für ihre Drogen...sorry, aber so ist es doch!), und natürlich medizinische Vorräte. Von (Schuß-)Waffen solltet ihr die Finger lassen - die bringen euch nur in Schwierigkeiten.
Und immer dran denken: Es gibt für uns keinen Grund zur Panik. Den müssen nur die haben, die vom Kasinobetrieb, der "Kapitalismus" genannt wird, profitiert haben und denen jetzt die Felle davonzuschwimmen drohen - oder die, die jetzt die Gelegenheit beim Schopf greifen wollen und ihre eigenen finsteren Pläne durchsetzen wollen.

Dienstag, 23. September 2008

Der Anschlag auf das Marriott in Islamabad war eine US - Operation!

Die Zeitung "Pakistan Daily" berichtet hier von merkwürdigen Ereignissen im Hotel Marriott in Islamabad, bevor es explodierte. Anscheinend brachten am Samstag US-Marines in Uniform mehrere Metallkisten aus einem weißen Lsatwagen der US-Botschaft in das Hotel in den vierten und fünften Stock, und zwar nicht durch die Sicherheitsschleusen in der Lobby. Keiner durfte die Kisten berühren. Als einige Zeugen, darunter auch einige höhere Mitglieder der Pakistanischen Volkspartei PPP, von den Soldaten und der anwesenden Hotel - Security eine Erklärung für diesen Sicherheitsverstoß verlangten, bekamen sie keine Antwort.
Dazu kommt eine AP - Meldung vom 22. September. Offenbar sollte in diesem Hotel eine Konferenz der pakistanischen Staatsführung am Tag des Anschlags stattfinden. In letzter Minute wurde auf Montag verschoben, wie man hier und hier nachlesen kann.
Die pakistanische Regierung hatte sich noch vor kurzem jede US - Millitäroperation auf pakistanischem Staatsgebiet verbeten. Und wie in den AP - Meldungen steht, hat pakistanisches Millitär auch entsprechend gehandelt.
Und jetzt kann sich mal jeder selbst ausrechnen, wer hier Bomben gelegt hat.

Montag, 8. September 2008

ZDF = Zensur, Desinformation, Falschheit

Am gestrigen Abend zeigte das ZDF in seiner Sendereihe 'History' eine gekürzte Version einer BBC - Sendung über den Einsturz des WTC - Gebäudes Nummer 7 am 11.9.2001.
'History' ist, für alle, die das nicht wissen, eine Art Geschichtsschreibung nach BILD-Art. Lieblingsthemen sind nichtssagende Revolverblattgeschichten aus der Vergangenheit und natürlich der böse Onkel Adolf, präsentiert von Guido Knopp, der unter seriösen Historikern grundsätzlich mit Naserümpfen betrachtet wird und eher als Geschichtsklitterer gilt.
Besagte Sendung kam natürlich zum Ergebnis: Wer die offizielle Story zu 9/11 nicht glaubt, ist ein realitätsferner Spinner und Verschwörungstheoretiker. Was man dazu als Betroffener sagen kann, hat der Kollege Freeman bereits getan.
Aber das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat noch mehr Leichen im Keller als sein plumpes Nachkauen der Ami-Propaganda. Da wäre das mißlungene Sommerinterview mit Lafontaine, in dem dieser als hohler Sprücheklopfer dargestellt werden sollte, was den Reportern aber partout nicht gelang - worauf diese patzig wurden. Und das sinnentstellend gekürzte Putin - Interview, über das nun wirklich genug bekannt ist. Beide wurden von der ARD und auch noch vom selben "Reporter", Thomas Roth, verbrochen.
Der Quotenbringer des ZDF, Thomas Gottschalk, ist mittlerweile eher für Publikumsbeleidigungen in seiner Sendung bekannt. Und mir wurde kürzlich von einem Fall von Menschenverachtung hinter den Kulissen berichtet, den ich hier mal wiedergeben will:

Tatort: Sendung "Grand Prix der Chöre" (oder so). Es sollte darum gehen, Deutschlands besten Chor zu küren. Jedes Bundesland schickte einen Vertreter. Bewertet wurde nach Privatsender - Castingshow - Vorbild, sogar die Jury wurde teilweise von Pro7 importiert.
Der Sieger war der "HeartChoir", der von allen Jubelarien zu hören bekam. Speziell der Solist bekam Lob zu hören, und es gab einen nicht unverdienten ersten Platz. Doch hinter den Kulissen ging etwas ganz anderes ab. Meine Mutter ist eine Arbeitskollegin der Mutter der Chorleiterin und erzählte, wie hinter den Kulissen mit dem Chor umgesprungen wurde:
Der Chorleiterin wurde kurz vorm Auftritt noch ein neues Outfit geschneidert, um ihr Übergewicht zu kaschieren. Der Solist, ebenfalls nicht mit der Figur eines Unterwäschemodels verflucht, wurde von den Fernsehleuten mit hämischen Kommentaren und Gelächter bedacht. Das gipfelte in der Forderung des Senders, den Solisten gegen eine "telegenere" Figur auszutauschen. Der Chor aber ließ sich nicht erpressen und drohte mit dem Ausstieg aus der Sendung, worauf die Verantwortlichen einknickten.

So, liebe Leser, werden eure 40 Euro Gebühren im Monat verwendet: für Propaganda, Lügen, Einheitsbrei und Menschenverachtung genau wie bei den Privaten.

Sonntag, 7. September 2008

Die Machtübernahme der Totengräber

Sie haben es tatsächlich getan. Kurt Beck ist endgültig aus Amt und Würden gemobbt, Agenda - Durchpeitscher Müntefering kriegt seinen Job. Und der Holzmichel, der sich irreführenderweise Steinmeier nennt, soll Kanzler werden.


Ich habe heute entsetzt miterleben müssen, wie eine nahe Verwandte und SPD-Stammwählerin diese Katastrophe begrüßt hat und 2009 doch wieder SPD wählen will - NUR WEGEN STEINMEIER!!! Als ich sie entsetzt fragte, was denn der Typ bisher geleistet habe, fiel ihr nichts ein. Als ich daraufhin fragte, wie sie darauf komme, der Kerl sei ein guter Bundeskanzler, sagte sie ernsthaft: Der sähe einfach besser aus als Kurt Beck!
Wenn das alles ist, was die SPD aufzufahren hat, dann dürfen diese Pappkameraden froh sein, wenn sie bei der Bundestagswahl über die Fünf - Prozent - Hürde kommt.


Die Presse hat Beck systematisch gemobbt, die Parteioberen haben fleißig mitgemacht und jetzt hat er die Nase voll.
Ich bin der Meinung, daß Pfälzer als Bundeskanzler ungeeignet sind - man siehe nur mal, was der letzte pfälzische Kanzler alles angerichtet hat. Kohl hat im Alleingang ganz Deutschland ruiniert, Angela Merkel in die Höhe gebracht und den Begriff "Ehrenwort" zu einem Witz gemacht. Beck hat sich spätestens mit seinem Verhalten gegenüber einem Arbeitslosen disqualifiziert. Aber eine Behandlung, wie sie dem Bauernopfer Beck widerfahren ist, hat niemand verdient. Noch nicht mal ein solcher Herrenreiter.


Mit dem heutigen Tag hat die SPD ihren Untergang quasi besiegelt. Da dürften in den Hauptquartieren von CDU und FDP die Schampuskorken knallen. Die große Volkspartei wird von ihrer Führung systematisch vernichtet, und das Parteivolk hält die Klappe und schaut zu - sofern sie nicht aus lauter Überlebensinstinkt zur Linkspartei wechselt. Dabei wären die restlichen Mitglieder als einzige in der Lage, dem Rinderwahn Einhalt zu gebieten und den GröFlAZen (Größten Flaschen aller Zeiten) an ihrer Spitze die ROTE (Jawohl, das war die SPD mal - rot!) Karte zu zeigen. Dann könnten Struck und Konsorten soviel von rückgratlosen Verrätern und Egoisten schimpfen, wie sie wollten - es wäre aus mit ihnen!


Angesichts des Trauerspiels, das wir Bürger da geboten bekommen, könnte man sich wenigstens wünschen, daß die anderen wenigstens die dumme Fresse halten würden. Aber nein - Huber plärrt gleich los, Steinmeier müsse Ypsilanti aufhalten und Beck habe einen Sauhaufen aus der Partei gemacht. Westerwelle schreit nach Neuwahlen und bläst anschließend in die gleiche Tröte von den bösen Kommunisten der Linkspartei. Die CDU ist lediglich daran interessiert, daß alles so weitergeht wie bisher.


Die Sprüche vom "Projekt 18" der SPD waren leider kein Witz. Nur die Architekten waren andere als behauptet - es war nicht Beck, sondern die Stones - -Meier und -brück. Steinbrück hat die Wahl ja längst schon für verloren erklärt und verbringt seine Zeit lieber damit, mit dem hessischen Ursupator und Hobbyfaschisten Roland Koch gegen die alte Pendlerpauschale zu poltern. (Quelle hier) Clement ist wegen ähnlich rücksichtslosem Benehmen hochkant aus der Partei geflogen!

Lebewohl, SPD. Wir werden das, was du vor Schröder warst, vermissen. Das, was danach kam, war keine SPD, sondern eine rot angemalte CDU. Ruhe in Frieden, deine wahren Erben von der LINKEN stehen bereit. Hoffentlich werden die Menschen das auch merken.

Mittwoch, 13. August 2008

Ist der Krieg im Kaukasus wirklich vorbei?

Die Russen haben also erklärt, ihre Schuldigkeit getan zu haben und haben damit speziell Klein-Napoleon (aka Sarkozy) ganz schön in die Parade gepfuscht. Er jedenfalls sah ziemlich enttäuscht aus, als er in Rußland ankam und dort als erstes hören mußte, daß Rußland seine Millitäroperation als beendet ansieht. Wahrscheinlich hätte er sich so gern als Friedensstifter präsentiert, nach dem Rezept Merkel: daheim nix auf die Reihe kriegen, aber im Ausland gut dastehen wollen. Ätsch bätsch, reingelegt!

Allerdings bin ich jetzt durch etwas besorgt, was mir erst gestern wirklich klargeworden ist. Nämlich folgendes:

DER KAUKASUSKRIEG WAR SCHON 2001 BEKANNT!

In diesem Jahr erschien das PC - Ballerspiel "Tom Clancy's Ghost Recon". Es spielt im Jahr 2008 (!) und beginnt in Südossetien (!!) mit einem Einsatz von US - Spezialtruppen auf georgischer Seite gegen prorussische Separatisten (!!!). Das ganze eskaliert in einen Krieg (!!!!), und reguläre UN - Truppen geraten ebenfalls hinein. Das Spiel endet damit, daß man in Moskau den US-Truppen den Weg in den Kreml freischießt!

Das paßt alles ein bißchen zu gut zu der Realität, wie wir alle sie kürzlich erleben durften - solange man sich nicht auf die westliche Medienlandschaft verlassen hat. Und nebenbei waren die Russen in der Realität besser als im Spiel. Fatal für den prowestlichen Möchtegerndiktator Sakashwili, der sich wohl allzusehr auf seine Bosse im Westen verlassen hat.

Wir sind hier vielleicht hautnah am 3. Weltkrieg vorbeigeschlittert. Und vielleicht ist das noch nicht vorbei - denn auch für das Spiel gibt es Fortsetzungen. Die Zusatzmissionen spielen in Erithrea, mit Äthiopien als Feind und für 2010 in Kuba. Also wundert euch nicht, falls sowas als nächstes passiert...

Infos über das Spiel Ghost Recon 1: auf ShooterPlanet

Samstag, 26. Juli 2008

Was für ne Woche...

Ein Brauner redet an der Siegessäule in Berlin das übliche Gewäsch eines Diktators (leere Worthülsen vom nötigen Wechsel, ohne eine andere Position als der bisherige Machthaber zu vertreten) und Hunderttausende jubeln.

Das Merkel beweist mehrfach, keine Ahnung von der Realität zu haben und das vor allem zu Hartz IV und der Wirtschaftslage. Hauptsache, man kann in Bayreuth mit einem Haufen anderer Abgehobener Party machen.

Das INSM-Mietmaul Oswald Metzger will sich jetzt über den Bodensee in den Bundestag schleichen...und die hiesige Presse applaudiert.

In Frankreich laufen immer mehr Atomkraftwerke aus. Und hierzulande verbreitet das Stromkartell immer noch das Märchen vom sicheren AKW. Tja, bloß gut, daß man die Dinger nicht versichern kann...ein paar Abzocker würden das doch sofort ausnutzen.

Ackermann wird Honorarprofessor. Das hieß früher mal ehrenhalber. Diese Bedeutung dürfte wohl eines der gewaltigsten Paradoxa sein, die es gibt. Ackermann und Ehre?

Laut Presse "beschließt" die Bundesregierung die Aufzwingung neuer Personalausweise. Dabei gehört diese zur Exekutive und darf so etwas gar nicht beschließen. Das ist die Aufgabe des Bundestags.

Da fragt man sich doch, ob wir wirklich in der besten aller Welten leben.

Samstag, 19. Juli 2008

Zum 20. Juli

Heute dürfte wieder ein Festtag für alle Guido Knopps der Republik sein. Schließlich hat vor 64 Jahren der böse Onkel Adolf das Attentat einiger guter Menschen unverständlicherweise überlebt.
Und um das zu feiern, wird der Nachfolger der Wehrmacht, die Bundeswehr, am Reichstag ein öffentliches Rekrutengelöbnis zelebrieren.

Und jetzt mal Spaß beiseite. Ich halte es für angebracht, mal an einige Dinge zu erinnern, die man im Zusammenhang mit dem Stauffenberg - Attentat gerne mal beiseite läßt, weil sie die Stimmung etwas trüben könnten:

1. Stauffenberg und seine Clique waren keine Demokraten. Ihre Pläne liefen auf eine Millitärdiktatur hinaus.
2. Die Attentäter wollten Hitler nur beseitigen, weil sie keinen Weg sahen, den Krieg zu diesem Zeitpunkt und mit ihm zu gewinnen. Ihrer Ansicht nach hatte Hitler nur zu früh zugeschlagen, gegen den Krieg mit Rußland waren sie ganz und gar nicht.

Warum wird der 20.7. so gefeiert?

Weil hier eine gewaltige Geschichtsfälschung durchgedrückt werden soll. Der einzige Nutznießer dieses Hypes ist die Wehrmacht, die über dieses Datum von jedem Verdacht des Mitläufertums oder gar der begeisterten Mittäterschaft befreit werden soll. Der Mythos der 'sauberen Armee' soll hier aufrecht erhalten werden.
Dabei ist klar, daß Armeen grundsätzlich faschistoid eingestellt sind. Soldaten müssen ihren Führern gehorchen, haben kein Recht auf Privatsphäre, körperliche Unversehrtheit, freie Meinung. Sie tragen ihre Haut für einen Hungerlohn zu Markte, während die Führung lebt wie die Made im Speck.

Ein Traum für unsere Herrschenden, die die Polizei am liebsten durch die Wehrmacht, die sich heute Bundeswehr nennt, ersetzen würde.

Ein Feiern des 20. Juli ist ein Schandfleck für die Demokratie!

Ausnahmsweise kein faules Fleisch

Wer in der letzten Woche mal RTL 2 gesehen hat, mußte zu seinem Erstaunen feststellen, daß dort ausnahmsweise einmal etwas Vernünftiges zu sehen war: der britische Koch Jamie Oliver demonstrierte den Wahnsinn, der in den Hühnerfarmen tobt. Etwas zuvor zeigte „Report Mainz“ im Ersten wieder einmal, wie man Muslim – Bashing unauffällig verpackt: in Form eines Beitrags, in dem das betäubungslose Schlachten (Schächten) angeprangert wurde. Wie das zusammenpaßt?
Ganz einfach: In beiden Sendungen wurde vor allem eines klar. Nämlich, daß Schlachten von „Nutztieren“ niemals human/tierfreudlich ist. Aber das eine wird bevorzugt von bösen, bösen Ausländern gemacht und muß daher mit allen Mitteln bekämpft werden – von Politikern, Amtstierärzten und auch sonst "anständigen Bürgern". Das andere ist Heuchelei, aber die wird von den „normalen“ Metzgern und den Fleischfabriken praktiziert und ist daher einwandfrei.

Wenn man einen Menschen ermordet, ist es den Richtern egal, ob man sein Opfer vorher betäubt hat oder ob man ihn gleich umgebracht hat – man fährt ein, und zwar lebenslänglich. Wieso macht man bei Tieren dann einen Unterschied? Die würden schließlich auch lieber weiterleben.
Ganz einfach – geschächtet wird von Juden und Moslems. Und schon die Nazis haben gerne Horrorgeschichten über diese Schlachtungsart und diejenigen, die sie ausüben, erzählt. Das steht dahinter und nichts weiter. Klar waren die Bilder vom Schächten grausam – aber wer „Jamies Hühner – Hölle“ auch gesehen hat, hat auch nichts Besseres zu Gesicht bekommen – wie die Vergasung der männlichen Küken (mit CO2 – wie bei den ersten Versuchen der Nazis mit den Autoabgasen). Das soll jetzt kein Plädoyer für Vegetariertum sein (erstens: auch Pflanzen sind Lebewesen, zweitens: Der Mensch ist kein Pflanzenfresser). Man sollte nur vielleicht mal daran denken, woran man da knabbert, wenn man wieder mal vor einem Schnitzel oder so sitzt. Aber das nur am Rande.
Was mich stört, ist die Stimmungsmache gegen vor allem Moslems, die im Beitrag von „Report Mainz“ versteckt war und die Art, wie sie betrieben wurde. Daß man so plumpe alte Rezepte aus den Jahren 1933-45 ausbuddelt und sie vermutlich auch noch funktionieren... bin ich der einzige, dem das Sorgen bereitet?

Nach fast zwei Wochen Pause...

So lange hab ich nichts geschrieben? Oh Mann...aber was soll ich machen? Immerhin braucht ein ordentlicher Beitrag seine Zeit, das haut man nicht mal eben in einer halben Stunde in die Tasten.

Außerdem: Worüber soll ich auch schreiben?
Das ist eine von den Fragen, die zuerst mal einfach klingen. Aber die Antwort ist verdammt schwer zu finden. Ich hatte bei Erstellung zugegebenermaßen hochgesteckte Ziele. Aber die dürfte jeder haben, der sowas anfängt. Ich hatte das hier als teilweise politische Sache geplant - die Blogroll verdeutlicht das wohl ganz gut. Und gerade das ist stellenweise extrem frustrierend.
Man schreibt quasi gegen Windmühlen an. Man protestiert - nicht nur im Netz, auch im Privaten. Leider wird man oft nicht ernst genommen, wenn man eine Gegenposition zum Mainstream annimmt. Und von Zeit zu Zeit fühlt man sich angesichts der Realität, als würde man in einer Güllegrube ertrinken, während oben einige lachende Bonzen mit Nasenklammern weiter Mist runterschaufeln. Tolle Aussichten.
Da gibt es eigentlich nur eines - aufgeben und absaufen oder zusehen, daß man doch noch irgendwo die Energie zum Weitermachen hernimmt. Und wer ersäuft schon gerne in einem Haufen Scheiße...(obwohl es bestimmt irgendwo da draußen Typen gibt, denen bei der Vorstellung einer abgeht...)

Also werde ich mal sehen, was sich als Thema anbietet. Es gibt genug Stories-man muß sie nur schreiben...

Montag, 7. Juli 2008

Musikecke Teil 2

Aus aktuellem Anlaß ist es diesmal:

Carnivore: Carnivore (1985)

Diese Band hat zwar nur zwei Alben veröffentlicht. Aber mit denen hat sie soviel Staub aufgewirbelt, daß es locker für den Status einer Legende reicht. Das hier empfohlene Debüt ist eigentlich eine Konzeptscheibe über die Menschheit nach dem 3. Weltkrieg - nach Atom - und Gaskrieg und dem Überleben einiger weniger. Und die Vision der drei New Yorker hat es in sich: Allein schon die Kostüme der Herren zeigen, daß es hier in Richtung 'Mad Max bis in die letzte Konsequenz' geht: Barbarentum, Kannibalismus, Männerherrschaft, Ausrottung aller als lebensunfähig geltenden Wesen - diese Vision der Apokalypse ist irgendwie sehr viel realistischer und bedrohlicher als aller religiöser Wahn der Bibel. Mit einer absolut passenden und einzigartigen Musik, die am ehesten noch an Black Sabbath auf einem echt üblen Speedtrip erinnert, ergibt sich eine absolut einzigartige Scheibe, deren Klasse die Band selbst auf dem Nachfolger "Retaliation" und Bassist/Sänger Peter Steele mit der Nachfolgeband Type O Negative nie mehr übertreffen konnte.
Diese auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs entstandene Scheibe ist gerade heute genau so bedrohlich wie bei Erscheinen. Leider ist sie auch wegen der Texte hierzulande ziemlich verrufen, obwohl sie eher schwarzhumorig als ernst gemeint sein dürften.

Strahlende Zukunft

Na was für eine Katastrophe! Unser Merkel in der internationalen Isolation, weil sie der Atomlobby nicht so in den A...llerwertesten kriechen darf. Sogar Dabbeljuh meint jetzt schon sich einmischen zu müssen. Und prompt werden die alten Märchen aufgetischt:
- Atomkraft sei klimafreundlich. Leider totaler Quatsch, denn AKWs stoßen jede Menge Wasserdampf aus. Und das ist das Zeug, was ein Treibhaus zu einem so ungemütlichen Ort macht. Nicht etwa CO2. Das weiß jeder Hobbygärtner. Und was der Urantransport an Treibstoff verbraucht, ist vermutlich unbekannt - schließlich paßt diese Frage nicht ins Bild.
- Atomkraft ist sicher. Dazu fällt mir folgendes ein: Tschernobyl, Sellafield, Harrisburg, die Vattenfall-AKWs, Endlager Asse...Noch Fragen?
-Atomkraft macht Strom billig. Ja klar, und Schweine können fliegen. Glaubt ernsthaft irgend einer mit mehr als einer funktionierenden Hirnzelle, daß das Stromkartell jemals die Preise senken wird? Die kassieren sich dumm und dämlich - aber nicht so dämlich, daß sie ihren eigenen Verdienst senken. Außerdem: hat mal jemand überlegt, wie hoch die Betriebskosten für ein Kraftwerk sind? Strahlungsschutz, Rohstoffe, Fachkräfte, Entsorgung, Entschädigungszahlungen an die Umgebung wegen entgangenem Sonnenschein (kein Witz, fragt mal im Schweizer AKW Leibstadt und bei der deutschen Gemeinde Dogern nach!)...das kostet jede Menge. Außerdem sind die Uranvorkommen noch geringer als die derzeitigen Ölreserven.

Die Atomlobby spielt sich hier wieder mal als Wohltäter der Menschheit auf. Das muß man nicht weiter kommentieren. Ebenso wenig die Tatsache, daß dem Iran diese Energiequelle verwehrt werden soll, anstatt ihre Bemühungen für den Umweltschutz zu würdigen. Das zeigt nur wieder, wie verlogen die Machthaber dieser Welt sind.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Und so sieht es ein Betroffener, Herr Späth!

Wer den Südkurier kennt, weiß, daß hier allwöchentlich Ex-Landesherrscher Lothar Späth, genannt „das Cleverle“, neoliberales Geblubber in einer viertelseitigen Kolumne abgeschrieben aus der Wirtschaftswoche ablassen darf. Jedesmal könnte mich sein Geschwafel auf die Palme bringen...wenn es denn Palmen in meiner Umgebung gäbe. Heute, am 2.7.08, lieferte er jedoch ein Loblied auf die Studiengebühren. Und das auf eine Art und Weise, die ich einfach nicht unkommentiert stehen lassen will Deshalb hier eine Antwort als Offener Brief an den Verbrecher:


Herr Späth,

seit Monaten sind Sie und Ihre Kolumne im Südkurier ein Ärgernis für mich und wohl auch jeden Leser mit Sachverstand jenseits der Linie unserer gleichgeschalteten Massenmedien. Aber Ihr Loblied auf die Studiengebühren ist eine absolute Unverschämtheit. Allein schon im ersten Absatz sprechen sie von „angeblich 70% Gebührengegnern unter den Studierenden“ Herr Späth: Es sind MINDESTENS soviele. Schließlich sind solche Umfragen nur Schätzungen, die eigentlich kaum die Realität wiedergeben. Ich kenne KEINEN Kommilitonen, der sich für Studiengebühren starkmacht.

Weiter geht es mit den Worten: „Es gab schon lange nicht mehr so viel politisches Engagement an den Hochschulen wie im Zusammenhang mit Studiengebühren.“ Ihre Partei hat als Regierungspartei ja auch politischen Aktivitäten der Studenten soviele Mauern in den Weg gestellt, daß es quasi unmöglich wurde, als Student politisch aktiv zu werden. Ich verweise hier nur auf das Verbot von AStAs bzw. das U-AStA – Modell wie an meiner Uni in Konstanz, wo JEDE politische Aussage verboten ist. Sie fragen, ob der eingeschlagene Weg richtig ist – ich und Tausende anderer Studenten, die nicht wie Sie mit dem goldenen Löffel im Mund herumlaufen, sagen NEIN.

Hochschulen brauchen mehr Geld für angemessene Lehrqualität? Sicher. Aber warum dreht dann der Staat, dessen Aufgabe es ist, Bildungseinrichtungen zu finanzieren, den Geldhahn immer weiter zu? Warum wohl konzentrieren sich anerkannte Kapazitäten unter der Professorenschaft immer mehr auf Forschung statt auf Lehre oder gehen gleich ins Ausland? Weil der Staat die Unis finanziell so knapp hält, daß es gar nicht möglich ist, hochkarätige Dozenten einzustellen! Im Gegenteil: In Hamburg gab es sogar, wie vor einiger Zeit festgestellt wurde, Ein – Euro - Dozenten! Der Wirbel allerdings sorgte dafür, daß die betreffende Person schnell wieder entsorgt wurde. Hier meine Frage, Herr Späth: Wenn man Geld braucht, warum geht man dann zu denen, die selbst keines haben? Weil man von denen, denen es selbst schlecht geht, eher Wohltätigkeit erfährt als von den Reichen? Oder sollen die Studenten hier ganz gezielt mit Verschuldung in die Abhängigkeit von der Finanzbranche getrieben werden, damit man sie leichter unter Kontrolle hat und sie nicht wie 1968 auf die Idee kommen, etwas ändern zu können?

Ihr zweites Argument: der persönliche Profit des Abolventen durchs Studium. Soso, die Allgemeinheit hat also nichts von Hochschulabsolventen. All die Ärzte und Wissenschaftler können mit ihrer Forschung und ihrer Tätigkeit der Allgemeinheit also nichts Gutes tun. Die Hochschulabsolventen in der Jenoptik AG tun also nichts, was der Allgemeinheit nützt. Da werden sich die Betroffenen aber freuen, wenn sie das hören. Wer nützt der Allgemeinheit denn – Sie etwa, der Sie vor allem mit dem Abschöpfen von Gewinnen (vulgo als Absahner) beschäftigt sind?

Und schließlich: Wer für etwas zahlt, erwartet Qualität und strengt sich darum mehr an? Also meiner Erfahrung nach wird umgekehrt ein Schuh daraus: Wer Qualität erfährt, ist viel eher bereit, etwas dafür nach seinen Möglichkeiten zu zahlen und sich dafür anzustrengen. Auch in der Wirtschaft ist es doch so: Erst muß Qualität da sein, dann kommt auch der Bezahlwille. Das war bei der Jenoptik genauso: Nur weil sie den Ruf hatte, Qualitätsarbeit abzuliefern, wollte man ihre Produkt überhaupt.

Sie sehen also: Ihr Konstrukt von den tollen Studiengebühren ist die Luftnummer eines typischen Herrenreiters, dem der Zustand des Gauls unter ihm vollkommen egal ist, solange er nur weiterkommt.

Und nun zu den sinkenden Studienzeiten: Wieso sollen die gut sein? Wieso soll es gut sein, wenn die Studenten durchs Studium gepeitscht werden? Haben sie mal die Erhebungen gelesen, in denen steht, daß immer mehr Studenten von Existenzängsten, Versagensängsten, psychischen Problemen, Burnout und so weiter geplagt werden? Immer mehr Studentinnen fangen an, sich zu prostituieren, um ihr Studium finanzieren zu können. Das meldete eine einschlägige Internet-Plattform, nachzulesen auf den NachdenkSeiten. Ist das etwa der Vorteil aus kürzeren und teureren Studiengängen? Mehr Nutten für die Vorstandsparties?

Woher soll die Qualität kommen, wenn immer mehr Studenten ihr Studium als 'rush job' ansehen, den man so schnell wie möglich erledigen muß, weil man ihn sich sonst nicht mehr leisten kann?

Der im Artikel erwähnte Professor Voeth ist übrigens kein neutraler Wissenschaftler. Recherchen bei Google ergaben: Zu seinen Tätigkeiten gehört ein Job als Gastprofessor an der European School of Management and Technology, die von 25 deutschen Industriebetrieben gegründet und gefördert wird. Unter „Founders and Benefactors“ findet man so illustre Namen wie die Axel Spriger AG, die Bayerische Hypo – und Vereinsbank, BDI, BDA, E.on,Gazprom Germania, RWE, The Boston Consulting Group und McKinsey. (Vollständige Liste) Außerdem gehört ihm die Beraterfirma Prof. Voeth & Partner. Die Homepage zeigt im Bereich „Erfahrungen“ außerdem Auftraggeber seiner Firmung Und siehe da: er arbeitet auch für Bertelsmann! Er gilt als Verfechter der Uni als Dienstleister und hat mit mehreren Aktionen Werbung für Studiengebühren gemacht. Sein Fachgebiet ist Marketing. Von ihm stammen viele Ideen, mit denen der Studentenschaft Gebühren schmackhaft gemacht werden sollen. Daher kann man seine Studie getrost als parteiisch bezeichnen. Daß sie trotzdem ein so eindeutiges Nein zu Gebühren ergeben hat, zeigt, daß die reale Zahl von Ablehnern vermutlich noch höher liegt.

Die Verteilungsprobleme unter den Fakultäten kann man nicht beseitigen. Naturwissenschaften sind nun mal kostenintensiver als Geisteswissenschaften. Das kann ihnen jeder Erstsemestler erklären. Ein Naturwissenschaftler braucht Gerätschaften, Labors mit Ausstattung, Arbeitsschutz und Rohstoffe – ein Geisteswissenschaftler braucht nur eine anständige Bibliothek und/oder einen Internetanschluß zur Recherche. Wenn so eine Ungerechtigkeit existiert und unbehebbar ist, ist das eher ein Argument gegen Gebühren, da die ja allen gleich zugute kommen sollen.

Und zuletzt die beliebte Metapher vom Studenten als Kunden. Spinnen wir sie mal weiter und schauen uns den Laden an, in dem die Kunden einkaufen:

Der Laden ist meist um das Zwei – bis Dreifache seiner Kapazität überfüllt. Ladenangestellte sind so wenig vorhanden und so schlecht bezahlt, daß ihre Motivation für gutes Arbeiten gleich Null ist. Die Einkaufszeit ist so gering, daß die meisten gar nicht alles in der ihnen zustehenden Zeit schaffen und dafür an der Kasse nochmal einen ordentlichen Preiszuschlag zahlen müssen. Einkäufe werden meist auf Kredit getätigt, und die Kosten für die Sicherung dieses Kredits müssen alle Einkäufer aufbringen, auch die, die das Geld mit Müh und Not selbst aufbringen. Der Verbraucherschutz darf seine Aufgabe, den Kunden zu helfen, nicht durchführen. Stattdessen entscheidet der Filialleiter mit den Abteilungsleitern, was gut für die Kunden ist, was angeboten wird und was die Kunden zu bezahlen haben; außerdem entscheiden sie, ob ein Kund überhaupt alles bekommt, was er will und was er braucht. Manche notwendigen Waren sind so knapp, daß es tage- und wochenlange Warteschlangen gibt. Und draußen stehen einige Gestalten in Anzug und Krawatte, trinken Schampus, rauchen Cohibas, futtern Hummer und rufen den Kunden zu, daß sie bloß so weitermachen sollen, es werde alles wunderbar werden, während sie sich an den Gratisgeschenken eben dieser Läden und ihren Vorteilen erfreuen

Wie lautet der letzte Satz Ihres Artikels? „Was sollte daran falsch sein?“ Tja, Herr Späth, da antworte ich mal mit einer Gegenfrage: Für wie dumm halten Sie uns denn?

Dienstag, 1. Juli 2008

And now for something completely different...

Manchmal hält man die Realität einfach nicht mehr aus und braucht Ablenkung. Stimmts?
Also werde ich unter dem Label 'Musikecke' in Zukunft ab und zu mal ein paar Teile meiner Plattensammlung vorstellen. Vielleicht wird der eine oder andere ja auch neugierig und besorgt sich sowas.

Also in der ersten Ausgabe der Musikecke:

Totenmond - Auf dem Mond ein Feuer

Quasi der Soundtrack zu meinem Entschluß, diesen Blog anzufangen. Es ist eine Scheibe voller Coverversionen, wie sie eine Zeitlang ziemlich beliebt waren. Allerdings nicht gerade so kommerzträchtig wie 'Garage Inc.'. Denn auf dieser Scheibe regiert der Politpunk in aller Brachialität. Angefangen mit 'Polizei SA - SS' von Slime über 'Macht kaputt was euch kaputtmacht' von Ton Steine Scherben bis hin zur Vertonung von Erich Mühsams 'Der Revoluzzer' - hier findet man eine ganze Menge Hintergrundmusik fürs Krawallmachen - egal ob in der Realität oder im Internet. Auch der Klang paßt wunderbar, und das Cover ist eines von der Sorte, die einen das Zwergenformat der CD verfluchen läßt.

VÖ: 2001, Massacre Records

Kritik unerwünscht, die wasweißichwievielte

Heute stieß ich auf eine Mitteilung, die mir den täglichen Bedarf an Absurdität im Übermaß erfüllt:
Offensichtlich sollte ein ICE auf den Namen 'Villingen-Schwenningen' getauft werden. Dann jedoch wurde bekannt, daß während der Feier im Bahnhof Villingen eine Demo von Behinderten geplant war, mit der die Bahn aufgefordert werden sollte, den Bahnhof endlich barrierefrei zu machen. Anscheinend sind für Rollstuhlfahrer die Gleise 2 und 3 kaum erreichbar. Initiatorin war eine Stadträtin und ehemalige Bundestagsabgeordnete, die das schon seit einiger Zeit erreichen will.

Daraufhin sagte die Bahn die Taufe ab und hat die Zugbenennung auf Eis gelegt.
(Quelle: SÜDKURIER 1.Juli 2008, Regionalausgabe Hochrhein, Rubrik Baden-Württemberg)

Typisch Deutsche Bahn. Ich fahre häufig Bahn (ich muß sogar) und habe noch kaum wirklich behindertengerechte Bahnhöfe gesehen. In Konstanz nicht (dort gibt es nur ein paar steile Treppen und eine Unterführung, die nach Bahnhofsklo riecht), in den Regionalbahnhöfen nicht, und in Singen (Hohentwiel) gibt es zwar einen Aufzug...aber am anderen Ende des Bahnhofs, also nicht dort, wo die Züge halten. Von den Zügen wollen wir gar nicht erst anfangen. Dafür gibt es überall diese tollen Süßigkeitenautomaten, bei denen des öfteren mal was an der Transportspirale hängenbleibt und die das Restgeld nicht von selbst rausrücken.
Im Gegensatz dazu: Schaffhausen. Dort sind alle Gleise über Rampen zugänglich, sogar mit vernünftiger Steigung. Und man hat sogar die Chance, auf einen hilfreichen Bahnangestellten zu treffen. Was die Schweizer also für normal halten, kriegt man in Deutschland also wieder mal nicht hin.

Dienstag, 24. Juni 2008

Hatten wir das nicht schon einmal?

Vor etwa einem Jahr wurde der "Nix Gut" - Mailorder vom Vorwurf des Handels mit verfassungsfeindlichen Symbolen freigesprochen: er hatte antifaschistische Ware mit durchgestrichenen Hakenkreuzen verkauft. Eine Stuttgarter Staatsanwältin sah darin verfassungsfeindliche Symbolik.

Eben diese Staatsanwältin ist nun erneut aktiv geworden: in Stuttgart wurde ein Punk verhaftet, der einen Pullover mit einem Totenkopf ähnlich dem der Totenkopf-SS trug sowie ein"Schleimkeim" - Basecap. Woher er letzteres hatte? Ratet mal.
Im Logo besagter Punkband wird das S wie die germanische Sig - Rune gezeichnet. Das nahm besagte Staatsanwältin gleich als Aufhänger und ließ den Mann drei Wochen in U-Haft schmoren.

Ja, Baden-Württemberg kann echt alles. Nazirichter werden Widerstandskämpfer, und Linke werden Nazis. Bravo!

Die berühmt-berüchtigte Rune hat ja schon des öfteren für Ärger gesorgt. 1977 wurde auf Antrag eines Bremer Staatsanwaltes das Original-Logo von Kiss verboten. Auch hier kam der Einwand "Verfassungsfeindliche Symbole". Was man ignorierte, war, daß die beiden Chefs bei Kiss, Paul Stanley und Gene Simmons, Juden sind und sich bis zum heutigen Tag gegen die Ansicht der deutschen Justiz wehren.
Kürzlich erst geriet die finnische Band Moonsorrow in das Visier der Antifa - auch sie hatten das S in Runenform geschrieben. Prompt kamen Bombendrohungen. Gleichzeitig wurde die gesamte Pagan Metal - Szene in die braune Ecke gestellt - vom Berliner Institut für Faschismusforschung. (Weiteres siehe hier)

Es gibt noch zahlreiche andere Bands, die das S genauso schreiben. Zum Beispiel Slime, Slayer, Sodom... Oder Manowar, die das ganze Booklet ihrer aktuellen Scheibe im FUTHARK (Runenalphabet) schreiben ließen.

Für mich klingt das eher nach der üblichen Hexenjagd. Man will hier wieder mal Hebel finden, um jedweden etwas von der Norm abweichenden Geschmack zu bestrafen. Schließlich sind alle, die ertwas härteres als No Angels hören, Satanisten, Amokläufer, Nazis, Hooligans und so weiter. Auf jeden Fall haben sie eine latente Neigung zur Unangepaßtheit, was natürlich nicht sein darf. Hierzulande marschiert man offensichtlich lieber in Reih und Glied, in ruhig festem Tritt zur Marschmusik, die die Musikindustrie, die Presse und der Staat uns vorgeben. Und ja nicht nach rechts gucken!

Die Stasi 2.0 schlägt wieder zu

Hier findet sich eine FAZ-Meldung, bei der eigentlich jedem Datenschützer ein kalter Schauer über den Rücken laufen sollte.

Worum geht es?

Die Wirtschaft will keine gedruckten Beschäftigungs- und Arbeitsnachweise mehr ausstellen und hat ihre willigen Marionetten in der Politik beauftragt, das ganze System auf ein Chipkartenprinzip zu übertragen.

Was folgt daraus?

- Kein Geld von irgendwelchen Behörden mehr ohne diese Karte.
- Zentrale Speicherungen aller Gehaltsabrechnungen in einem Server der Rentenversicherung.
- Zugriff erhalten alle Sachbearbeiter, die irgendwelches Interesse am Verdienst eines Menschen haben könnten, vor allem bei Agentur für Arbeit und bei den Justizbehörden
- Erwartete Einsparungen der Arbeitgeber: mindestens 85 Millionen Euro
- Kostenträger: Die Arbeitnehmer (wer sonst...)

Die Gründe:
- Die Arbeitgeber wollten es so (aber es geht ihnen noch nicht weit genug)
- man könne die Karte ja mit der (datenrechtlich umstrittenen) Gesundheitskarte, dem elektronischen Personalausweis etc. kombinieren oder sie als elektronische Unterschrift unter die Steuererklärung, beim Interneteinkauf u.s.w. verwenden (wo man mit ein paar elektronischen Hilfsmitteln einfach eine Kopie der Karte erzeugen kann und so an eine perfekt gefälschte Unterschrift kommt)

Was steckt dahinter?
Natürlich ein weiterer Schritt für die Stasi 2.0! Es steht zu befürchten, daß folgende Dinge passieren werden:
- Keine Kontrollmöglichkeit mehr für den Arbeitnehmer, ob seine Abrechnungen korrekt sind. Schließlich gehören elektronische Daten zu den Dingen, die man am einfachsten fälschen kann.
- Mißbrauch von Unterschriften. Mit einer Kopie einer solchen Karte sind die unglaublichsten Betrugsmaschen möglich. Und man kann noch nicht einmal darauf hinweisen, daß die Unterschrift eine gefälschte sein muß - denn digitale Kopien sind immer dem Original gleichwertig und damit ununterscheidbar. Ein Traum für jeden Betrüger.
- Unbefugte Dateneinsicht. Alle Gehaltsabrechnungen aller Bürger auf einem Server? Da werden alle kriminellen Hacker Hurra schreien. So einfach kämen sie sonst wohl kaum an Adressen und Einkommensverhältnisse potentieller Opfer.

Kurzum: Das ganze ist datenschutzrechtlich eine Katastrophe. Aber der dafür zuständige Beauftragte sieht ja keinerlei Probleme...

Reform - Unis sind reiner Betrug

Wer sehen will, wie sich viele Politiker Unis vorstellen, sollte sich Konstanz ansehen. Die dortige Uni trägt ja das begehrte 'Elite-Uni'-Prädikat. Was allerdings dahintersteckt, ist eine ziemlich heimtückische Art, die Studenten mundtot zu machen.

Da wäre zunächst mal die Lage: In Werbeprospekten wird die landschaftlich schöne Lage am Bodensee beworben. Das bedeutet aber konkret, daß die Uni auf einer Bergspitze außerhalb der Stadt gebaut ist. Bis in die Konstanzer Innenstadt dauert es je nach Kondition 45 – 60 Minuten zu Fuß. Speziell im Winter gibt das Probleme, da es durchaus vorkommen kann, daß Busse (die Hauptverbindung zur Außenwelt) steckenbleiben und abgeschleppt werden müssen. Bei Sturm kann es vorkommen, daß die Verkehrswege, die alle durch Waldgebiet führen, durch umgestürzte Bäume blockiert werden und die Uni folglicherweise ziemlich von der Außenwelt abgeschnitten ist.

Warum? Da sind die Baumeister ziemlich unverfroren. Sie geben nämlich zu, die Uni absichtlich so weitab vom Schuß gebaut zu haben, 'um die Studenten nicht so sehr abzulenken' Also sollen die Studenten nicht mit der eigentlichen Stadt Konstanz in Kontakt kommen. Was wie eine Maßnahme gegen 'Schwänzen' aussieht, ist im Grunde eine Kontaktsperre zwischen Studenten und Restbevölkerung. Bloß keine Solidarisierung der Aufmüpfigen riskieren, nach diesem Motto wird vorgegangen. Ein Beispiel ist der Protest gegen Studiengebühren: Wenn man an Gebäuden im Stadtzentrum Protestplakate aufhängen kann (wie ich es in Leipzig gesehen habe), hat das eine viel größere Wirkung als ein paar Protestplakate irgendwo in der Pampa.

Konstanz erhebt den Anspruch eines 'Klein-Harvard'. Also den einer Eliteschmiede, an der man sich mit Kungelei, Beziehungen und reichen Eltern einen wohlklingenden Titel verschaffen kann. Daß man für sowas aber auch amerikanische Verhältnisse, also großzügige Förderung durch reiche Absolventen braucht, ist noch nicht durchgedrungen. Überflüssig zu sagen, daß man dort das bildungspolitische Desaster 'Bologna-Prozeß' mit Bachelor und Master mit offenen Armen willkommen geheißen hat, wie die unwissende Schönheit den durchs Fenster hereinfliegenden Grafen Dracula. Als Folge gibt es an dieser Uni Stundenpläne, Anwesenheitspflicht, Unmengen an Klausuren und Prüfungen – also genau das, was man in der Schule hatte und das laut den Märchen der Studentenanwerber eigentlich nach dem Abi vorbei sein sollte. Und auch sonst ist alles auf Elitäres ausgerichtet: Konstanz ist einer der teuersten Studienorte bundesweit. Wer hier keine reichen Eltern oder einen sehr einträglichen Arbeitsplatz hat, ist ziemlich schnell aufgeschmissen. Wie fast überall ist Konstanz wegen Mangel an Studentenwohnungen ein Vermieterparadies. Wie sehr, zeigt eine Idee einiger Konstanzer Hochschüler: ein Studentenwohnheim aus Wohnmodulen. Die Idee erinnert allerdings eher an die Wohncontainersiedlungen, in die man die ungeliebten Asylanten sperrt – nur die Optik ist etwas stilvoller.

Wie überall im hochgelobten Südwesten gibt es keine Studentenvertretungen (ASTA). Es gibt etwas, das so ähnlich heißt (U-ASTA), aber kein eigenständiges Organ ist und dem zudem jedwede politische Arbeit verboten ist. Hierfür ein Beispiel: Es ist dem U-ASTA verboten, Filme mit politischer Botschaft zu zeigen. Unter dieser Regel wurde unter anderem die Aufführung der Filmbiografie 'Gandhi' verboten – er wäre zu politisch! Man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen: Aufführungsverbot eines Films, weil darin gezeigt wird, daß man mit (friedlichem) Protest etwas erreichen kann. Das ist etwa zehn Jahre her, aber geändert hat sich nichts. Deutlicher kann das Studentenbild an der Uni Konstanz kaum dargestellt werden: Hockt euch in die Vorlesung, zahlt eure Gebühren, ansonsten haltet die Klappe.

Apopros Vorlesung: die darf laut Beschluß der Unikonferenz nur der betreten, der einen Studentenausweis hat. Aber das nur zum Thema Offenheit der Uni.

Und damit kommen wir zu dem, was mich persönlich am meisten stört: An der Konstanzer Uni sind Linke offenkundig unerwünscht. Die Anzeichen sind diskret, aber deutlich. Bei 'U-ASTA' – 'Wahlen' gibt es eine liberale Liste (im Sinne von FDP – liberal), eine aus der bestehenden Mannschaft und eine Liste mit personellen Alternativen, auf der letztes Mal sogar der Universitätskater Sammy vertreten war. Von Linken keine Spur. Fernerhin hat jede Hochschulgruppe einen Platz auf einer Pinnwand im Foyer. Die besten Plätze, die man sofort sieht, gehören: Studentenverbindungen, einer Gruppierung für Exsoldaten, der SPD – Hochschulgruppe und der 'grünen' Hochschulgruppe. Als Alibi hat man noch Amnesty International dazugelassen. Also keiner einzigen linken Gruppierung. Die Hochschulgruppe der Linken wurde gemeinsam mit den Gewerkschaften in ein Eck gequetscht, das zur Hälfte auch noch den Frauenrechtlerinnen gehört. Das Plakat der Linken, das sich direkt gegen Studiengebühren und finanzielle Ausquetschung der Studenten richtet, hing gerade mal eine Woche, dann mußte es ersetzt werden. Irgendwer, vermutlich das Jungvolk der NPD, das sich inkognito ebenfalls an der Uni rumtreibt, hatte es mit Aufschriften wie „DDR-Verherrlicher“, „RAF 2.0“ und ähnlichen Nettigkeiten beschmiert. Wohl die Retourkutsche für die Enttarnung eines Konstanzer Studenten als wichtigeres NPD – Mitglied am Bodensee. Und am Anfang des Semesters wurde dieses Plakat einfach so mit Werbung für eine „Studentenparty“ in einer Disco (übersetzt etwa: Massenbesäufnis mit besonderer Berücksichtigung von Studis) überklebt. Außerdem verschwanden alle Abozettel für die „Junge Welt“, die auch nicht mehr im Zeitungskiosk auf dem Campus erhältlich ist – im Gegensatz zu neoliberalen Kampfblättern wie Spiegel, Focus, Welt, Bild oder so hochwissenschaftlichen Schriften wie Coupe, Playboy etc.

Was es hingegen massenhaft gibt, sind Werbeplakate von Vodafone und Konsorten, die Studenten animieren sollen, ihr Geld, das sie nicht haben, für allen möglichen Blödsinn zum Fenster hinauszuwerfen. Aber das ist kein Problem, man hängt dazwischen einfach Werbung für KfW-Studienkredite, die einem vorführen, wie geil es doch ist, sich bis zum Anschlag zu verschulden. Und dazu kommen die Prpagandapostillen und -Plakate der Consultingfirmen Roland Berger, McKinsey, MLP – also der Typen, die unser Land in die Scheiße reiten und uns gleichzeitig erzählen wollen, sie seien der neue Messias. Auch das Studentenwerk Seezeit, das eigentlich für die Bedürftnisse der Studenten zuständig sein sollte, macht dabei munter mit und überläßt den Wölfen jederzeit den Zugriff auf die Schafsherde. Ihre Plakate und Werbeflyer liegen in Massen aus, auch in der Mensa, wo übrigens jede politische und kommerzielle Werbung verboten sein soll. (haha, guter Witz)

Man sieht also: Hier wird auf geradezu raffinierte Art jeder Geist in den Studenten ausgemerzt, der eine neue APO verursachen könnte. Stattdessen sollen die Studenten ganz auf Konsum und Karrieregeilheit geschliffen werden. Tatkräftige Helfer sind auch die kostenlos umherliegenden „Studentenzeitschriften“, die Artikel über die 68er mit „Rudis Reste-Rampe“ betiteln und natürlich zum Ergebnis kommen, daß (studentischer) Widerstand zwecklos ist. Speziell diese Papieransammlungen wie 'Unicum' sind eine gesonderte Betrachtung wert, die ich auch noch nachliefern werde (wenn sie fertig ist)


Die Konservativen haben es damit fast geschafft, ihr größtes Schreckgespenst zu bannen: den linken Studenten, der willens und in der Lage ist, etwas zu verändern. Das mußte auch ich erfahren, als ich dort Flyer mit Kritik an Angela Merkel in Umlauf gebracht habe: am nächsten Tag waren die meisten und am Montag darauf alle verschwunden. Vielleicht haben sie den ein oder anderen zum Nachdenken gebracht – aber leider werden sich die meisten nur Sorgen übers Geld oder über die Unmengen an Prüfungsstoff gemacht haben. Oder sie sind schon so assimiliert, daß sie gar keine Kritik mehr äußern und empfangen können.


Liebe Kommilitonen: Mit Zeltlagern auf dem Unigelände erreicht man nichts. Das sind leere, pathetische Gesten. Wenn ihr was ändern wollt, geht auf die Arbeitsämter und in die Tafelläden, dort, wo die neue Unterschicht ist. Sammelt sie ein und geht dahin, wo die Mächtigen sitzen – Landratsämter, Behördenleiter, Unirektorate, Landtage... und dann laßt dort die Sau raus (aber gewaltlos!) Wenn ihr alles richtig macht, seid ihr soviele, daß die Polizei gar nicht die Möglichkeit hat, euch alle einzubuchten.


Auf zum Widerstand! Wir haben nichts zu verlieren als unsere Sklavenhalter!

Donnerstag, 19. Juni 2008

Verdammter Fußball!

Wie wohl jeder weiß, wird heute abend in Basel Fußball gespielt. Und das auch noch mit der deutschen Nationalmannschaft. Die Folgen habe ich heute hautnah gesehen: in Singen um 13:00 Uhr. Eine Horde aus etwa 20 U30gern, mit massig Deutschland- und noch mehr Alkoholfahnen röhrte wie eine Horde Paviane auf Weibchenjagd auf dem Bahnsteig herum. Hauptgepäck waren Bierkästen (meist ziemlich leer) und ein gewisses Blatt mit vier Buchstaben, das sich ebenfalls durch Leere (aber geistiger Natur) auszeichnet.
Wenn Feierlaune und Patriotismus so aussehen, bin ich lieber ein staatenloser Miesepeter. Das einzige, was ich mir in Schwarz-Rot-Gold wünschen würde, ist Klopapier - denn irgendwie paßt mir das zu dem ganzen Theater viel eher. Ich hab in der letzten Woche wohl mehr deutsche Fahnen gesehen als der Durchschnittsberliner bei der Olympiade 1936. UND ES NERVT!

Ach ja, mein Tip für Deutschland - Portugal: 0:3. Ansonsten, liebe Schönwetterfans: Geht sterben!
Ich werde jedenfalls die Glotze auslassen und was lesen. Da hab ich wohl mehr davon, als wenn ich 22 Möchtegern-Hauptschülern einen kleinen, wahrscheinlich von asiatischen Kinderarbeitern gefertigten Ball jagen sehe, wobei die Übertragung eh von der UEFA zensiert wird.

P.S.: Es wurde gemeldet, daß das Schweizer Fernsehen im Videotext beim letzten Spiel aus Versehen den falschen Text der deutschen Hymne gesendet hat. Liebe Schweizer: Das macht gar nichts. Laut neuesten Forschungen aus Leipzig sind wir Deutschen eh größtenteils Nazis, und ich selber halte diesen "Aufreger" eher für einen gelungenen Gag. Übertragt das Spiel heute abend doch in Schwarzweiß...dann merkt man vielleicht gar keinen Unterschied mehr zu bestimmten Gelegenheiten zwischen 1930 und 1945, als auch begeistert Fahnen geschwenkt wurden. Dann begreift vielleicht endlich mal jemand, was für ein Blödsinn das ist. (und zwar für jede Fahne)

Dienstag, 17. Juni 2008

Nur mal für den Anfang...

sollte sich jeder, der wie ich die Schnauze voll hat, aufhören rumzujammern und aktiv werden. Wie man das macht? HIER ist mal eine erste Möglichkeit. Ansonsten: Werdet selbst kreativ! Immerhin wart ihr Leser ja auch so clever, hierhin zu finden (und das ist nicht verächtlich gemeint, wirklich nicht!)
Mir fällt es auch ab und zu schwer, zu protestieren. Aber man kann sich doch nicht immer nur auf die anderen verlassen und warten, bis jemand für einen das Maul aufmacht.

Also: Immer schön aufmüpfig bleiben!

Zur 'EU-Krise'


ERIN GO BRAGH!


Sonntag, 15. Juni 2008

Wir leben schon längst im Vierten Reich...es hat nur noch keiner realisiert

Nur daß die Faschisten heute kein Braunhemd, sondern Nadelstreifen und feinen Zwirn tragen. Also wie die eigentliche Führungsriege der Nazis damals. Aber ansonsten läuft alles parallel: Deutschland spielt eine Vorreiterrolle, aber in Europa sind eigentlich alle Regierungen auf dem Kurs. Die Wirtschaft und das Großkapital sponsort alles großzügigst und greift auch schon mal lenkend ein. Die Presse und die Massenmedien sind gleichgeschaltet und berichten (bis auf ein paar Aufrichtige, die dem Zugriff der Faschisten bisher entkommen konnten) kritiklos bis jubelnd über die Führungs'elite', wenn sie mit Ideen wie Workfare (eigentlich: Zwangsarbeit) und Entzug des Stimmrechts für alle Nicht- 'Leistungsträger' aus dem Sack kommen. Demokratie existiert nicht mehr, die 'Volksvertreter' regieren nach eigenem Gusto über die Köpfe des Volks hinweg.

Reicht das noch nicht? Dann bedenkt mal folgendes:

Diese Regierung:

will uns mit Vorschriften zur Lebensweise und staatlichen Fitnessprogrammen nach Wunsch schleifen. Früher hieß es noch 'zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl'. Heute versteckt man sowas hinter bezahlten Studien, die uns Angst machen sollen vor Diabetes, Herzproblemen, Knochenschwund und so weiter. Gleichzeitig stellt man die Betroffenen als Parasiten im Pelz der Volksgemeinschaft hin(ups, böses Wort...sagen wir besser: Sozialschmarotzer Last für die Solidargemeinschaft ach, was solls...sucht euch selbst einen Begriff aus...) und befürwortet ihr sozial verträgliches Frühableben (also am besten ab in die Gaskammer...ups, schon wieder ein böses Wort...)

befürwortet Krieg zur Eroberung und Sicherung von wichtigen Ressourcen, wie im aktuellen Weißbuch der Bundesregierung beschrieben. Auch das kennen wir noch von früher, nur hieß es da 'Lebensraum im Osten'. Heute geht’s um Öl in Arabien (Hitler wollte im Rußlandfeldzug ja auch an die russischen Ölvorkommen), aber genannt wird das 'Operation Enduring Freedom' oder so. Ja, seit Goebbels hat die Propaganda echt Fortschritte gemacht.

macht für alle Probleme irgendwelche Ausländer verantwortlich: wie damals sind es die bösen Russen, die Kommunisten (also jetzt die Chinesen), die Linken. Nur als Untermenschen ist man inzwischen umgeschwenkt: nicht mehr die Juden sind jetzt unser Unglück, sondern die Moslems. Und für solche Leute hat man jetzt ja schon wieder KZs im Ausland: Guantanamo, Abu Ghreib und was die CIA sonst noch so alles unbekannterweise aufgebaut hat. Damals war für sowas noch die SS zuständig.

toleriert Korruption in geradezu unglaublichem Maße. Man braucht nur mal all die Expolitiker anschauen, die als Berater von der Wirtschaft Arbeit bekommen haben. Ein gängiger Spruch besagte im Dritten Reich: NSDAP bedeute 'Na Suchst Du Auch Pöstchen?' Kommt einem das nicht vertraut vor?

will die unabhängigen Gewerkschaften und linken Gruppierungen loswerden. Sobald eine Gewerkschaft ihre Arbeit richtig machen will, wird sie unisono als Bremsklotz, Arbeitsplatzvernichter, realitätsferne Narren... beschimpft. Die Linken sind je nach Wunsch vaterlandslose Gesellen, Ewiggestrige, Staatsfeinde und müssen folglich vom Verfassungsschutz ausspioniert werden. Linke Straftäter sind ebenso wie Moslems automatisch Terroristen, während die Rechten nur normale Kriminelle sind.

betreibt eine unglaubliche Aufrüstung. Eurofighter, neue Sturmgewehre und Infanterieausrüstung, Stadtkampfpanzer, Streubomben, Landminen, Atombomben...alles erwünschte Spielzeuge für die Bundeswehr. Die Atombomben hat uns der Ami freundlicherweise überlassen, die liegen auf einem Truppenstützpunkt in Hessen und können im Ernstfall jederzeit unter ein paar Tornados montiert werden. Daher auch das Gejammer über die mangelnde Volksgesundheit und die zurückgehende Geburtenrate: Es werden einfach nicht genug Soldaten für die Weltherrschaftsträume dieses Faschistenpacks da oben (so, jetzt ist es raus!) geboren. Und das restliche Material ist schon in Planung oder in Bau, auch wenn es eigentlich untauglich ist (wie zum Beispiel der Eurofighter, der nach den Worten einiger Experten einige ganz bedeutende Macken hat...wie damals auch die zuerst so gefeierte Stuka, die sich später als Fehlkonstruktion herausstellte).

will die herkömmliche Familie zerschlagen und hat dies teilweise schon geschafft. Frauen sollen nach dem Willen von Ursula von der Leyen, dieser modernen Magda Goebbels, möglichst viele Kinder gebären, diese dann sofort in staatliche oder besser noch in privatwirtschaftliche Betreuung geben, wo man sie dann über Jahre ins erwünschte Menschenbild schleifen kann. Bei den Nazis hieß sowas übrigens Napola. Und die Frauen sollen dann gefälligst ihren Teil zu einer produktiven Volksgemeinschaft beitragen und arbeiten. Damit das hinhaut, werden Familien finanziell so schlecht gestellt, daß beide Elternteile arbeiten MÜSSEN, wenn sie nicht gerade die richtigen Eltern haben. Kinderlose müssen higegen draufzahlen, wie zum Beispiel bei der Krankenversicherung.

wird eine horrend hohe Arbeitslosenzahl mit statistischen Tricks schöngerechnet. Diejenigen, die an der derzeitigen Form des Reichsarbeitsdienstes teilnehmen, also Ein-Euro-Jobber und Leute, die einen Zweitberuf lernen (müssen), werden einfach abgezogen...und schon entsteht der Eindruck, die Führerin und Reichskanzlerin habe die Arbeitslosigkeit beseitigt.

bespitzelt seine Bürger und kriminalisiert den Raum, in dem es noch Meinungs- und Pressefreiheit gibt: das Internet. Wir wissen es doch alle. Aber es kümmert keinen. 'Wer nichts getan hat, hat auch nichts zu verstecken', heißt es immer. Da gibt es aber noch sowas wie die Unschuldsvermutung und den Schutz der Privatsphäre. Höchst störend, wenn man nach Belieben mißliebige Personen wegsperren will. Also sorgt man einfach dafür, daß man bei jedem irgendwas findet, wofür man bestraft werden kann. Dann erhöht man die Strafmaße, und Abrakadabra...kann man nach Belieben jeden einbuchten, der einen auch nur schief anschaut.

Wollen wir wirklich abwarten, bis sie die ersten Kritiker abholen?

Nur zur Erinnerung: Das ist die Realität! Und es ist noch nicht vorbei. Das Ermächtigungsgesetz ist bereits unterzeichnet und abgesegnet, am 1.1.2009 soll es als Vertrag von Lissabon in Kraft treten. Dann ist der Deutsche Bundestag, der Bundesrat und das Verfassungsgericht effektiv entmachtet, das Grundgesetz außer Kraft gesetzt und unser demokratischer Staat GESCHICHTE. Regiert werden wir dann von der EU – Kommission, die weniger eine demokratische Institution als ein Sammelbecken für Lobbyisten aller Art ist, sowie einem 'Parlament', auf dessen Zusammensetzung wir so gut wie keinen Einfluß haben. Und das ist noch nicht alles:

Der Vertrag gestattet seinen Mitgliedsländern die Hinrichtung von Oppositionellen, legitimiert Kriegsführung zur Erschließung von Rohstoffquellen und befürwortet den Kolonialismus. Er erhebt die These vom Klimawandel durch CO2 (die eine glatte Lüge ist) zur absoluten Wahrheit und hilft damit der Atomlobby, ihr dreckiges Geschäft weiter zu betreiben.

Hauptnutznießer sind die Großkapitalisten und Finanzkonzerne, die bereits heute die USA beherrschen. Europa soll, wie in der NATO, zum willigen Erfüllungsgehilfen der amerikanischen Allmachtsphantasien werden – in etwa so, wie Österreich ans Deutsche Reich angeschlossen wurde.

Was die Folgen sind, kann man in jedem Geschichtsbuch nachlesen.


Zum Glück haben die Iren, die als einzige wirklich gefragt wurden, dem ganzen erst mal einen Riegel vorgeschoben. Auch auf Peter Gauweiler ist Verlaß – er hat vorm Bundesvergassungsgericht geklagt, vor dem ähnliche Pläne schon einmal gescheitert sind. Wir haben eine Atempause. Die sollten wir alle nutzen, um die Verbrecher, die sich Bundesregierung nennen, abzusägen. Wie, ist egal. In unserem Grundgesetz ist auch das Recht auf Widerstand gegen eine Regierung, die sich undemokratisch über das Volk hinwegsetzt, verankert.


Wir, das Volk, sind Deutschland. Nicht eine Handvoll Parteibonzen und Lobbyisten in Berlin.

Wer konstruktive Kritik fordert, will bloß keinen Widerspruch hören

Wir haben es alle schon erlebt: Irgendjemand, der sich über uns stehend wähnt, beschließt, daß ihm etwas nicht paßt und reformiert/verändert/vergesetzlicht das dann so, daß er/seinesgleichen/seine Geldgeber den Nutzen und alle anderen den Schaden haben. Wagt man dann, sich zu Wort zu melden, fallen Sätze wie:

Es gibt halt keine Alternative.“

Experte/Statistik xy beweist, daß wir Recht haben und Sie nicht.“

Und irgendwann kommt die Keule:

Mit solcher unkonstruktiven Kritik kommen wir doch nicht weit. Haben Sie etwa eine bessere Idee?“

Woraufhin der Gescholtene schweigt. Denn meistens hat er wirklich keine – schließlich ist er ja meistens kein Fachmann und hat auch gar keine Gelegenheit gehabt, die Materie wirklich gründlich zu analysieren. Der Nutznießer lehnt sich daraufhin zurück, reibt sich die Hände und grinst zufrieden.

Das, liebe Leser, ist nichts anderes als eine rhetorische Methode. Hinter dieser häufig als Einladung getarnten Phrase „konstruktive Kritik“ steckt lediglich die Absicht, alle Kritiker zum Schweigen zu bringen und sie als rückständige Bremsklötze am Bein der Gesellschaft zu diffamieren, sich selbst hingegen als Lichtgestalt zu erheben, die mit überlegener Geistesleistung ein Problem (das allerdings nur für diese „Lichtgestalt“ ein Problem ist) anpackt und aus dem Weg räumt.

Deswegen fürchten solche Leute den unabhängigen Experten oder den populären Vertreter einer Gegenmeinung wie der Teufel das Weihwasser, der Reiche die Linken und der Politiker den aufgeklärten, mündigen Bürger.

Man braucht sich nur eins der gängigsten Argumente des unheiligen Dreibunds aus Presse, Konservativen und Großindustrie/Finanzgewerbe gegen die Linkspartei anschauen: „Die haben kein Parteiprogramm!“ Hat ein Parteiprogramm Schröder, Merkel und Konsorten etwa daran gehindert, Deutschland zu ruinieren? Nein. Hier soll nur Diffamierung derer betrieben werden, die den Abzockern in die Parade fahren wollen.

Also, wenn von Euch Lesern das nächste Mal konstruktive Kritik verlangt wird, sagt ihnen: „Sie sind doch der Experte. Haben Sie denn keine Alternative zu bieten? Haben Sie sich denn nicht genauer damit beschäftigt, eine Lösung für alle und nicht nur für sich zu finden? Oder wissen sie etwa gar nicht mehr als ich?“

Fahrt die Retourkutsche! Und in der Zwischenzeit besorgt euch Lektüre über 'Schwarze Rhetorik' oder 'Verbotene Rhetorik' (das gleichnamige Buch von Gloria Beck ist ein recht brauchbares Werk)

Da könnt ihr schwarz auf weiß lesen, was den Managern heutzutage beigebracht wird und was auch von unseren Herrschenden gegen uns eingesetzt wird. Ihr werdet staunen.