Vor etwa einem Jahr wurde der "Nix Gut" - Mailorder vom Vorwurf des Handels mit verfassungsfeindlichen Symbolen freigesprochen: er hatte antifaschistische Ware mit durchgestrichenen Hakenkreuzen verkauft. Eine Stuttgarter Staatsanwältin sah darin verfassungsfeindliche Symbolik.
Eben diese Staatsanwältin ist nun erneut aktiv geworden: in Stuttgart wurde ein Punk verhaftet, der einen Pullover mit einem Totenkopf ähnlich dem der Totenkopf-SS trug sowie ein"Schleimkeim" - Basecap. Woher er letzteres hatte? Ratet mal.
Im Logo besagter Punkband wird das S wie die germanische Sig - Rune gezeichnet. Das nahm besagte Staatsanwältin gleich als Aufhänger und ließ den Mann drei Wochen in U-Haft schmoren.
Ja, Baden-Württemberg kann echt alles. Nazirichter werden Widerstandskämpfer, und Linke werden Nazis. Bravo!
Die berühmt-berüchtigte Rune hat ja schon des öfteren für Ärger gesorgt. 1977 wurde auf Antrag eines Bremer Staatsanwaltes das Original-Logo von Kiss verboten. Auch hier kam der Einwand "Verfassungsfeindliche Symbole". Was man ignorierte, war, daß die beiden Chefs bei Kiss, Paul Stanley und Gene Simmons, Juden sind und sich bis zum heutigen Tag gegen die Ansicht der deutschen Justiz wehren.
Kürzlich erst geriet die finnische Band Moonsorrow in das Visier der Antifa - auch sie hatten das S in Runenform geschrieben. Prompt kamen Bombendrohungen. Gleichzeitig wurde die gesamte Pagan Metal - Szene in die braune Ecke gestellt - vom Berliner Institut für Faschismusforschung. (Weiteres siehe hier)
Es gibt noch zahlreiche andere Bands, die das S genauso schreiben. Zum Beispiel Slime, Slayer, Sodom... Oder Manowar, die das ganze Booklet ihrer aktuellen Scheibe im FUTHARK (Runenalphabet) schreiben ließen.
Für mich klingt das eher nach der üblichen Hexenjagd. Man will hier wieder mal Hebel finden, um jedweden etwas von der Norm abweichenden Geschmack zu bestrafen. Schließlich sind alle, die ertwas härteres als No Angels hören, Satanisten, Amokläufer, Nazis, Hooligans und so weiter. Auf jeden Fall haben sie eine latente Neigung zur Unangepaßtheit, was natürlich nicht sein darf. Hierzulande marschiert man offensichtlich lieber in Reih und Glied, in ruhig festem Tritt zur Marschmusik, die die Musikindustrie, die Presse und der Staat uns vorgeben. Und ja nicht nach rechts gucken!
Dienstag, 24. Juni 2008
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