Mittwoch, 4. November 2009

EU-Petition zur Abschaffung des Lissabon-Vertrags

Hier geht's zur Zeichnung!

Mitmachen! Es ist vielleicht unsere letzte Chance, den Irrsinnigen in Brüssel und Straßburg in die Parade zu fahren!

Sonntag, 1. November 2009

Tja, manchmal macht das Leben echt keinen Spaß.

Ich habe vor kurzem etwas erlebt, was mich ehrlich schockiert.
Die lokale Ausgabe der deutschen Propagandamaschinerie (Abteilung Holtzbrinck) hatte einen Kommentator auf der ersten Seite einen gewissen Bundesbanker für sein rassistisches Gefasel gelobt. Mir riß daraufhin ernsthaft der Geduldsfaden, und ich schrieb einen Leserbrief, in dem ich deutlich sagte, daß solche Reden wie die von Thilo Sarrazin genau so gut von einem NS-Gauleiter in den 1930er Jahren sein könnten, und daß der Typ genau wie seine Unterstützung wegen Volksverhetzung auf die Anklagebank gehörten.
Und meinen Namen und Wohnort setzte ich ebenfalls darunter, um zu verhindern, daß diese Zuschrift sofort im Papierkorb landet.
Das Wunder geschah: ich landete damit in der Zeitung. Und dann brach ein Sturm los, den ich so nicht erwartet hatte. Meine Mutter beispielsweise, die ihr Leben lang im linken Geiste der SPD vor Schröder gelebt hat, belehrte mich, der Mann habe doch recht, und eine Diskussion sei nötig. Ich konnte sie gerade noch auskontern, indem ich sie mit dem vollständigen Wortlaut seiner Äußerungen konfrontierte. Aber trotzdem akzeptierte sie meinen Standpunkt nicht.
Meine Schwester, eine Kindergärtnerin, meinte, ich solle meine Energie doch nicht für sowas verschwenden (unausgesprochen ihre Meinung dahinter: Such dir endlich Arbeit! Obwohl ich das sowieso schon tue und nur Ablehnungen bekommen habe.) Und die Türken seien wirklich nicht willens, sich einzugliedern. Und dann fing sie an, von deutscher Leitkultur zu faseln, und daß es doch wirklich ein Unding sei, Elternbriefe auf türkisch verfassen zu müssen, und man habe sich gefälligst anzupassen. Meine Gegenfrage, ob sie sich denn in einem Land integrieren würde, das sie so dermaßen verächtlich behandeln würde, wurde beflissen ignoriert. (Bei der Bundestagswahl wählte sie übrigens CDU - als einziges mir bekanntes Familienmitglied. Offensichtlich stimmt es wirklich, daß hierzulande die Lehrer und Erzieher alle auf rechts gedreht werden, wie ich kürzlich irgendwo las - leider weiß ich nicht mehr, wo.)
Einige Tage nach meinem Leserbrief landete ein anonymer Brief, der mir Ahnungslosigkeit attestierte, bei mir. Ich zitiere: "...dann schlafen Sie mit offenen Augen, sonst würden Sie nicht so einen Mist in die Zeitung setzen...80% plündert die Kranken und Sozialkassen. Ich habe 52 Jahre gearbeitet, haben während dieser Zeit bei der Krankenkasse und beim Finanzamt geblutet. Die ganzen zugereisten werden besser versorgt, als die welche jahrelang in die Kassen einbezahlt haben."
Genau so bekam ich es, mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern und in kursiv plus Fettdruck. Ohne Anrede. Ohne den eigentlich üblichen Briefkopf. Und merkwürdigerweise fein säuberlich im Computer getippt, mit eingescannter Kopie meines Briefausschnitts unten eingefügt. Und, wie gesagt, anonym.
Ein zweiter Brief, wohl nicht anonym und mit ähnlichem Inhalt, wurde von meiner Mutter und meiner zufällig anwesenden Schwester geöffnet und vernichtet, wie sie mir bei meiner Rückkehr von meinem 1-Euro-Job erzählten.
Und als ich dann erneut mit diesen beiden in einen Disput geriet und ich dabei auch erwähnte, daß ich für eine Abschaffung der Hartz IV-Sanktionen bin, bekam ich von meinem Schwesterlein zu hören, das sei noch alles zu milde. Das machte mich so wütend, daß ich sie fragte, ob man etwa alle ins Arbeitslager sperren solle - und sie sagte JA!
Und dann fing sie an, über die Ein-Euro-Sklaven herzuziehen, daß solchen in ihrem Kindergarten Gruppenleitung übertragen würde, und daß sie ihren Sohn nicht zu so einem schicken würde. Ich erlaubte mir dann einen Hinweis: daß das eh gar nicht sein dürfe und daß hier aber der Träger, also die Gemeinde und der Bürgermeister, verantwortlich seien und nicht der Sklave. Sie solle sich mit ihren Kollegen und mit den Eltern der Kinder zusammentun und gemeinsam Druck auf den sauberen Herren ausüben, wenn sie das nicht wolle. Dazu war sie aber offenkundig zu feige, denn sie meinte, das könne sie nicht machen, das gäbe nur Ärger, sie würde dann rausfliegen, und Protest hätte gar keine Chance. Und sie jammerte weiter und weiter, wie der Bürgermeister seine Position als Chef ausnützen würde: er habe mit einem Radiosender gewettet, er würde 1000 Menschen in einer bestimmten Verkleidung zu einer bestimmten Uhrzeit auf den Marktplatz bringen. Gewinn: 3000 Euro. Er habe daraufhin dem Kindergartenpersonal das Mitmachen befohlen und diese hätten sich fügen müssen, hätten sogar beinahe die Kinder im Gewühl verloren. Von dem Geld habe der Kindergarten nix zu sehen bekommen, da die Kohle in einer Bürgerstiftung gelandet sei. Und der Kindergarten sei doch in einem so schlechten Zustand, mit Ratten im Keller, versifften Klos u.s.w.
Aber Protest wäre nicht drin, sie hätte Loyalitätspflicht. Meine Meinung, daß man sich Loyalität erst verdienen müsse und sie an so einen Spezi verschwendet wäre, wurde mit der Bemerkung abgetan, ich würde es mir zu leicht machen.

Zu traurig, wenn man feststellen muß, daß die Faschistenpest in der eigenen Familie wuchert. Oh, übrigens, als ich das laut aussprach, kam natürlich als Antwort: "Ich bin doch kein Nazi!"

Und in dem erwähnten vernichteten Brief soll mir angeblich die Auswanderung in den Kosovo oder nach Albanien nahegelegt worden sein. Dazu nur ein Satz:

Ich überlasse meine Heimat doch nicht kampflos den Arschlöchern!