Dienstag, 1. Juli 2008

Kritik unerwünscht, die wasweißichwievielte

Heute stieß ich auf eine Mitteilung, die mir den täglichen Bedarf an Absurdität im Übermaß erfüllt:
Offensichtlich sollte ein ICE auf den Namen 'Villingen-Schwenningen' getauft werden. Dann jedoch wurde bekannt, daß während der Feier im Bahnhof Villingen eine Demo von Behinderten geplant war, mit der die Bahn aufgefordert werden sollte, den Bahnhof endlich barrierefrei zu machen. Anscheinend sind für Rollstuhlfahrer die Gleise 2 und 3 kaum erreichbar. Initiatorin war eine Stadträtin und ehemalige Bundestagsabgeordnete, die das schon seit einiger Zeit erreichen will.

Daraufhin sagte die Bahn die Taufe ab und hat die Zugbenennung auf Eis gelegt.
(Quelle: SÜDKURIER 1.Juli 2008, Regionalausgabe Hochrhein, Rubrik Baden-Württemberg)

Typisch Deutsche Bahn. Ich fahre häufig Bahn (ich muß sogar) und habe noch kaum wirklich behindertengerechte Bahnhöfe gesehen. In Konstanz nicht (dort gibt es nur ein paar steile Treppen und eine Unterführung, die nach Bahnhofsklo riecht), in den Regionalbahnhöfen nicht, und in Singen (Hohentwiel) gibt es zwar einen Aufzug...aber am anderen Ende des Bahnhofs, also nicht dort, wo die Züge halten. Von den Zügen wollen wir gar nicht erst anfangen. Dafür gibt es überall diese tollen Süßigkeitenautomaten, bei denen des öfteren mal was an der Transportspirale hängenbleibt und die das Restgeld nicht von selbst rausrücken.
Im Gegensatz dazu: Schaffhausen. Dort sind alle Gleise über Rampen zugänglich, sogar mit vernünftiger Steigung. Und man hat sogar die Chance, auf einen hilfreichen Bahnangestellten zu treffen. Was die Schweizer also für normal halten, kriegt man in Deutschland also wieder mal nicht hin.

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