Donnerstag, 15. Januar 2009

Manchmal nützen Theologen doch etwas...

wie dieser Beitrag auf faz.net zeigt. Ich habe noch nie zuvor von einem Professor so deutliche Worte zum Thema "Hochschulreformen" gehört. Respekt!

Ein Ausschnitt:

"Ein Motiv bei vielen Befürwortern der strikten Modularisierung des Studiums ist zweifellos der Missmut über das, was in unserem einleitenden Märchen mit leichter Ironie „das schöne Leben“ unter den alten Verhältnissen genannt wurde. Es ist bekannt, dass akademische Freiheit auch missbraucht wurde als Deckmantel für Schlendrian, Bequemlichkeit und dolce far niente. In einer menschlichen Herde gibt es immer ein paar schwarze Schafe. Aber: abusus non tollit usum. Der Missbrauch einer Sache ist kein Einwand gegen sie selbst. Oder geht es hier nach dem Prinzip jenes Bauern, der sagte: „Das ist gut gegen Mäuse“ und seine Scheune anzündete?

Die Ungeheuerlichkeit der staatlichen Zumutungen an die Studierenden und Professoren wird nur noch übertroffen von der Bereitwilligkeit, mit der sich die Betroffenen alles gefallen lassen. Ohne diese Bereitwilligkeit der Betroffenen wäre die Umwandlung der Universität in eine Tretmühle und Lernfabrik gar nicht möglich. Widerstand? Demonstrationen? Boykott? Der berühmte „Aufschrei“? Nichts oder fast nichts von alledem. Man versichert mir von verschiedener Seite, gegen das Hochschulestablishment und die Bildungsbürokratie seien die Hochschullehrer praktisch machtlos. Leben wir denn in einer Diktatur?"

Lest, solange es noch geht.

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